Corona-Virus: Schnelle Ausbreitung im Hochsauerland
Peter Liese: "Die nächsten Tage entscheiden über Katastrophe oder Sieg"

Die Ausbreitung des Coronavirus in unserer Region macht dem südwestfälischen CDU-Europaabgeordneten Dr. Peter Liese große Sorgen. Der Mediziner warnt die Menschen in Südwestfalen dringend davor, die relativ niedrigen bestätigten Fallzahlen als Anlass zur Sorglosigkeit zu sehen.  | Foto: Lokalkompass/Archiv
  • Die Ausbreitung des Coronavirus in unserer Region macht dem südwestfälischen CDU-Europaabgeordneten Dr. Peter Liese große Sorgen. Der Mediziner warnt die Menschen in Südwestfalen dringend davor, die relativ niedrigen bestätigten Fallzahlen als Anlass zur Sorglosigkeit zu sehen.
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Die Ausbreitung des Coronavirus in unserer Region macht dem südwestfälischen CDU-Europaabgeordneten Dr. Peter Liese große Sorgen. Seit Wochen warnt er in den sozialen Medien und in Medienmitteilungen vor der Gefahr und steht im intensiven Kontakt mit Europäischen Kommission, Bundes- und Landesregierung, Robert-Koch-Institut und Experten, um auf allen Ebenen der Politik das Richtige zu tun. Liese warnt die Menschen in Südwestfalen dringend davor, die relativ niedrigen bestätigten Fallzahlen als Anlass zur Sorglosigkeit zu sehen.

„Gefährlich ist die Dynamik und wir müssen davon ausgehen, dass es eine hohe Dunkelziffer gibt, weil nicht jeder getestet wird oder getestet werden kann. Viele übertragen das Virus, ohne überhaupt etwas zu merken“, so der Mediziner.

Schnelle Ausbreitung im Hochsauerland

Besonders dramatisch ist die Geschwindigkeit der Ausbreitung in seinem Heimatkreis Hochsauerland. „Am Dienstag den 10. März hatten wir den ersten bestätigten Fall. Jetzt sind es schon 85 und fast jede Stunde kommen neue Fälle hinzu. Innerhalb von elf Tagen werden es 90-mal so viele Fälle. Wenn sich das Virus in dieser Geschwindigkeit weiterverbreitet, könnten theoretisch schon in weniger als drei Wochen alle 260.000 Einwohner des Hochsauerlandkreises befallen sein. Und wenn nur 1 % davon im Krankenhaus behandelt werden müsste, wäre das schon eine riesige Katastrophe. Natürlich ist dies eine theoretische Rechnung, aber es zeigt mit welcher Geschwindigkeit wir es zu tun haben“, deswegen appelliert Liese dringendst an alle, die Gefahr nicht zu unterschätzen.

"Jeder muss mitmachen"

Gleichzeitig macht der Hoffnung. In der chinesischen Stadt Wuhan ist die Ausbreitung des Virus gestoppt worden. Am Donnerstag meldete Wuhan null neue Infektion. „Ich bin immer sehr skeptisch, was Informationen aus China angeht, aber ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass China schon medizinische Geräte und Schutzmasken nach Europa, zum Beispiel nach Italien, bringt und dass sogar Ärzte aus China in Europa helfen. Dies ist ein klares Indiz dafür, dass die Zahlen stimmen, d.h. also mit drastischen Maßnahmen können wir die Verbreitung des Virus stoppen und wären dann vielleicht in einigen Wochen schon da, wo Wuhan jetzt ist, bei null Neuinfektionen. Dafür muss aber wirklich jeder mitmachen: Abstand halten, Hände waschen und so weiter“, so Liese. Der gelernte Arzt betonte noch mal, dass es für alle, die nicht in Quarantäne sind, nicht erforderlich ist, in den eigenen vier Wänden zu bleiben.

Spazieren, Wandern, Radfahren

"Wir haben in unserer Region den großen Vorteil, dass die meisten Menschen, wenn sie das Haus verlassen, nicht unbedingt mit anderen in Kontakt kommen. Man kann, wenn nicht die Gefahr besteht, anderen zu nahe zu kommen, durchaus spazieren gehen, Fahrradfahren oder wandern und man kann mit seinen eigenen Kindern, mit denen man ohnehin zusammenlebt, auch im Freien spielen. Man muss aber auf Distanz zu allen anderen gehen“, betonte Liese. Vorsorgemaßnahme seien notwendig, auch um die Kapazität des Gesundheitswesens nicht zu überlasten. Liese bedankte ich bei Pflegern, Ärzten und anderen, die sich um Kranke kümmern. „Aber wir werden auch mit jeder Woche, die wir die Ausbreitung des Virus verlangsamen können, bessere Therapie bekommen. Die Europäische Arzneimittelagentur koordiniert die Heilversuche, die überall in Europa stattfinden und natürlich arbeiten wir mit Hochdruck an einem Impfstoff“, so Liese abschließend.

Autor:

Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim

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