Erfahrungsbericht Elektromobilität
Langzeitbericht Elektromobilität

Da komme ich gerade vom Kaufland, wo ich mit dem Hund gelaufen bin, eingekauft habe und natürlich kostenlos 10KWh geladen habe und soll über den Langzeittest E-Mobilität schreiben. Nach 50000km in 3 Jahren fällt mir das leicht, weil es die derzeit beste Form persönlicher Kraftwagennutzung ist. Schon mit 17 habe ich mein Moped, mit 18 mein Krad auch komplett zerlegt und wieder zusammengebaut und dabei bestätigt gefunden: Ausblasen der Abgase, Einsaugen der Luft mit Benzin, Komprimieren und dann erst Zünden des Gemisches kann bei vier Takten physikalisch nur 25% Wirkungsgrad haben. Besser fand ich auf der Kirmes die Autoscooter. Nicola Teslas bürstenlosen Elektromotor, der mittels Umrichtertechnik sofortiges Drehmoment bei kleinsten Drehzahlen, also ohne jedes Getriebe hat über 95% Wirkungsgrad.

Rekuperation ist das Zauberwort
Als Radfahrer habe ich mir auf dem Weg zur Schule einen Antrieb gewünscht, der den Schwung vom downhill mir auf der Klosterstraße zurückgibt. Diese Träume sind wahr geworden mit Rekuperation (Bremsenergie speist Akku) statt Bremsen (Bremsenergie wird erwärmt Bremsscheibe).
Deswegen habe ich den Aufkleber: bremst Du noch oder rekuperierst Du schon?

Felix und die Alternativen

Jetzt habe ich schon öfters alternative Kraftstoffe eingesetzt. 1984 kaufte ich einen 6 Zylinder Ford Granada mit LPG Gasanlage. Der war in Holland aus Aachen gut zu Tanken und verbilligte meine Wochenenden mit Reisen nach Stuttgart. Mein letztes Auto war ein CNG Erdgascaddy den ich 250000km gerne gefahren habe bis in Arnsberg die Tankstelle geschlossen wurde. Aber noch preiswerter ist tatsächlich die e-Mobilität. Man muss sein Auto nicht in einer Werkstatt abholen, um sich daran zu gewöhnen dort immer wieder hin zu müssen. Es gingen ein paar Lenklager und ein Bremslicht in zwei Jahren kaputt. Der TÜV ist halb so teuer, weil es keine Abgasprüfung geben kann und die KFZ-Steuer entfällt für 10 Jahre. Die Renault ZOE ist aus 2013, was diejenigen widerlegt, die behaupten die Akkus wären nach 5, wahlweise 7 Jahren defekt. Die eigene Wallbox sollte zwar mit 1000€ von NRW gefördert werden, war bei mir aber mit 800€ unter dem Mindestaufwand. Wichtig für Eure eigenen Ideen ist es bei Autoscout24 oder anderen Gebrauchtportalen sofort in den Optionen Antriebsart Elektrisch einzutragen, dann findet man immer über 4000 Angebote auch in der Nähe.

Ja, ja die oft geschundene Ökobilanz
Kein Auto ist ein ökologisches Traumwerk und wenn Sie ein gutes haben, behalten Sie es bitte so lange es Ihnen wirtschaftlich erscheint. Wenn euch bewusst wird wieviel Kobalt als gehärteter Stahl und wieviel Lithium in Glasscheiben normaler Autos ist und zum Entschwefeln im Sprit einfach mit verbrannt wird kann man sich mit dem Suchwort "Mythbuster Elektroauto" in Google gut gegen zu oft verbreitete Falschmeldungen der Youtube-Universität wappnen. Wichtig ist wie auch beim technologischen Wandel von der Glühlampe zur LED sich rechtzeitig mit den Alternativen zu befassen und Fehler beim Kauf nicht doppelt zu machen. Zunächst wird hoffentlich bald auch in #Arnsberg nicht mehr jeder ein persönliches Auto brauchen. Mobilität als Dienstleistung mit PKWs ohne Fahrer ist seit einigen Jahren das heißeste Thema in silicon valley. Die Googlesuche nach #Waymo führt weiter. Auch der Masterplan Mobilität 2030 in Arnsberg empfielt multimodale Nutzung der Verkehrsmittel. Das umzusetzen wäre eine echte sozialdemokratische Aufgabe, da das Geld für Autos und fossilen Brennstoff dann einfach mal jemand anderem gehört und für den Schutz der Lieferketten von Brennstoff zu viel militärische Präsenz nötig beibt.

Wie teuer wird das immer noch
VW als großer deutscher Player am Markt bietet Preisparität des ID3 mit dem Golf, was mal ein Zeichen ist. Wenn es kein unökologischer SUV sein muss findet man am Ende wie ich vor 3 Jahren auch jetzt schon gute Gebrauchte e-Mobile. TIPP: Dazu bei den Autoverkauf-Homepages sofort nach dem Start in den erweiterten Optionen "Antriebsart Elektrisch" eingeben.
Am liebsten lade ich die durchschnittlich 40km die ich am Tag fahre, die mit 20kWh/100km Maximalverbrauch dann 8KWh und damit höchstens 2,40€/Tag plus Akkumiete ausmachen schön langsam am eigenen Photovoltaikdach, wenn nicht unterwegs der Supermarkt, die Bank oder das Windrad den Strom verschenkt, weil ich ja was sinnvolles da mache. Wer kostenlos an einem Windrad laden kann findet die auf einmal gar nicht mehr so schrecklich.

Für ökologische Geschwindigkeiten
Und ja, der Energieverbrauch aller Autos steigt mit der vierten Potenz ab 100 Stundenkilometern. Deswegen haben alle Länder um uns herum Geschwindigkeitsbegrenzungen und mit 110km/h kann ich mit umgerechnet 1,7 Litern auf 100km erheblich effizienter fahren.

Newtimertreffen
Vielleicht sehen wir uns beim nächsten #Schlabberkappes Nachhaltigkeitsfestival in Arnsberg, wo ich in diesem Jahr schon ein zwangloses Newtimertreffen angeregt hatte. Es kamen e-Autos aus allen Bereichen und es gab einen guten Austausch mit Anwendern.

Autor:

E. Felix Werker aus Arnsberg

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