Kinderbetreuung in Arnsberg: Wer hat Interesse an der Tagespflege?

Für die Betreuung von Tageskindern werden noch Kräfte in Arnsberg gesucht. Foto: Albrecht
  • Für die Betreuung von Tageskindern werden noch Kräfte in Arnsberg gesucht. Foto: Albrecht
  • hochgeladen von Frank Albrecht

Die Stadt Arnsberg hofft auf wachsendes Interesse an der Betreuung von Kleinkindern. Sowohl für die Kinder-Tagespflege als auch den länger andauernden Pflegekinderdienst werden interessierte und vor allem geeignete Personen gesucht.
„Die Lage ist noch nicht dramatisch“, erklärte die Leiterin des Jugendamtes der Stadt Arnsberg, Christa Tritschel-Schütte in dieser Woche. Um aber für den erwarteten Bedarf in beiden Bereichen gerüstet zu sein, habe man sich zu einer gemeinsamen Werbung um interessierte Personen entschlossen.
Worum geht es? Bei der Kinder-Tagespflege nutzten die Eltern von Kleinkindern die Möglichkeit, diese vor der Unterbringung in Kindergärten zu den so genannten Tagespflegepersonen (also: Tagesmütter oder -väter) nach Hause zu bringen. Dort werden die Kinder nach den zeitlichen Wünschen der Eltern für mehrere Stunden im familiären Umfeld betreut.
Beim Pflegekinderdienst, der dem Bereich der Hilfen zur Erziehung zugeordnet ist, wohnen Kinder, die zunächst vorübergehend aus ihrer Familien genommen wurden, bei ihren Betreuungspersonen. Das kann bis zu einem Zeitraum von zwei Jahren dauern (siehe unten).
Vor der im Februar startenden nächsten Qualifizierung der - meistens - Frauen zur Tagespflegeperson sucht man noch interessierte Menschen aus der Stadt. „Derzeit gibt es sogar zwei Männer in Arnsberg, die diese Aufgabe wahrnehmen“, erklärte Susanne Roßmann, zuständig für die Kindertagespflege.
Konnte man 2011 noch 79 Tagespflegepersonen in Arnsberg zählen, so sind es für 2012 derzeit „nur“ 52. „Wir könnten deshalb noch rund 40 Tagespflegepersonen gebrauchen“, so Roßmann weiter. Bis zu drei Kinder können nach derzeitigem Stand gleichzeitig von einer Tagespflegeperson zusammen betreut werden. Der neue Kurs, der im Februar beginnt, dauert etwa ein Jahr und umfasst 160 Stunden. Bildungsträger ist die Katholische Bildungsstätte (KBS).
Schon während der Fortbildung, die den Tagespflegepersonen nach der Ausbildung eine höhere Entlohnung für ihre Dienste verspricht, könne man jedoch mit der Tagespflege starten, hieß es. In der Regel würde diese von Eltern mit Kindern unter zwei Jahren angenommen.
Ein Hintergrund der Suche nach vermehrtem Interesse an der Tagespflege von Kindern ist das Versprechen des Bundes an U3-Betreuungsplätzen in den vorhandenen Kindergärten. Derzeit ist klar, dass das Versprechen (noch) nicht in dem von der Bundespolitik erhofften Rahmen umgesetzt werden kann.
„Dieses Thema soll in Arnsberg auf der nächsten Ratssitzung besprochen werden“, so Tritschel-Schütte. Derzeit gibt es an einigen Kindergärten Plätze für die Betreuung „U3“. Die Leiterin des Jugendamtes betonte aber, dass es allein in der Entscheidung der Eltern liege, ob sie ihr Kleinkind in einer Einrichtung oder in familiärem Rahmen betreut sehen wollten. „Derzeit können wir den Bedarf an Tagespflegepersonen decken“, so Roßmann. Dabei gebe es aber in der Stadt ein Ungleichgewicht: In Alt-Arnsberg stehen mehr Plätze zur Verfügung während es in Neheim zu wenig freie Plätze gibt.

Autor:

Frank Albrecht aus Arnsberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.