Hilfeempfänger im Hochsauerlandkreis bangen um ihr Heim
Wie die WP am 25. Januar berichtete, werden allein In Arnsberg jetzt ca. 400 Hartz IV-Bedarfsgemeinschaften vom Jobcenter schriftlich zur Senkung ihrer „unangemessenen“ Unterkunftskosten aufgefordert. Der Grund dafür sei, dass sich die Jobcenter im HSK seit August 2013 an neuen Mietpreisobergrenzen zu orientieren haben und diese seien deutlich niedriger als sie es je zuvor waren. Den Betroffenen bliebe nun ein Jahr lang Zeit, sich auf dem Wohnungsmarkt nach einer geeigneten Wohnung umzuschauen.
Und wieder einmal werden nicht die teilweise überteuerten Mieten als Ursache bekämpft sondern das Problem auf dem Rücken der Armutsbevölkerung ausgetragen.
Als Folge dieses Handelns werden finanzschwächere Bevölkerungsteile aus ihren Sozialräumen verdrängt und die Ghettoisierung von ohnehin schon als problembelastet geltenden Stadtteilen vorangetrieben.
DIE LINKE Arnsberg spricht sich deutlich gegen diese Tendenzen aus. Eine vernünftige Stadtplanung sollte stets darauf hinwirken, die soziale Vielfalt in den Bezirken und Wohngebieten zu erhalten und zu fördern. Das Ziel sollte sein, durch bewusstes planerisches Gegensteuern die Herausbildung von armen und reichen Stadtteilen zu vermeiden. Vor diesem Hintergrund hält DIE LINKE Arnsberg das aktuelle Handeln der Jobcenter im HSK für extrem kontraproduktiv.
Bestimmte Sozialräume in Arnsberg sind bekannt für preisgünstigen Wohnraum für große Familien. Tendenziell werden die Bedarfsgemeinschaften mit Kindern auf Druck des Jobcenters nun verstärkt dorthin abgedrängt werden. Über die Frage, ob Kindergartenplätze in diesen Sozialräumen überhaupt in ausreichender Zahl vorhanden sind, wird offensichtlich jedoch nicht nachgedacht. Die Aufwendungen zur Lösung dieser und weiterer Folgeprobleme könnten mittelfristig jedoch leicht um ein Vielfaches kostspieliger werden als die jetzt zu erzielenden Einsparungen.
DIE LINKE Arnsberg drängt darauf, diese Überlegungen in die jeweils durchzuführende Prüfung der Wirtschaftlichkeit eines möglichen Umzuges in eine angemessene Unterkunft einfließen zu lassen.
Autor:Martin Werner aus Arnsberg |
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