Beim Bau der Mauer dabei, beim Fall leider nicht.....
Jetzt auch von mir dazu ein kleiner, kurzer Beitrag.
Ich habe als 12 jährige den Bau der Mauer hautnah erlebt.
Also zuerst das ziehen des Stacheldrahts, denn mein Bruder und ich gingen Sonntags mit unserem umgetauschten Taschengeld (für 50 Pfg. West gab es in der Wechselstube 2.00 Ostmark, wir waren damit könglich reich) immer nach Ostberlin, zu Fuß, in einen kleinen Vergnügungspark. Am 13. August 1961 aber kamen wir an den Vopos nicht vorbei, sie haben uns einfach nicht durchgelassen, weil andere Vopos Stacheldrahtverhaue errichteten. Wir waren als Kinder total schockiert an diesem Sonntagmorgen.
Später sind wir immer heimlich (unsere Eltern arbeiteten ja) zur Bernauer Straße oder an andere Stellen gegangen um bei diversen Fluchtversuchen zu zuschauen.Wir haben viele mit eigenen Augen gesehen. Unsere Eltern hätten uns verhauen wenn Sie das gewußt hätten. Aber es waren zwei spannende Wochen bis wir da nicht mehr näher ran durften. Das tragische an dieser Sache aber war, das wir unsere Großeltern, mütterlicherseits, für drei Jahre nicht mehr sehen durften. Für uns Kinder damals unfaßbar. Als wir dann, mit Passierschein, (der drei Monate vorher beantragt werden mußte) nach drei Jahren das erste Mal unsere Oma und den Opa besuchen konnten, war Westberlin schon mit einer fast kompletten Mauer umgeben.
Ja und bei Öffnung der Mauer am 9. November 1989 saß ich nun, seit 1980 als Westdeutsche Bürgerin, vor dem Fernseher. Ich harrte die ganze Nacht aus und sah mit Tränen in den Augen die freudigen Menschen auf der Westseite sich in den Armen liegend, Sektflaschen schwenkend und in Autokorsos durch die Stadt ziehen. Wie gerne wäre ich auch in diesem Moment in meiner Heimatstadt dabei gewesen.
Autor:Ina Fleckenstein aus Arnsberg |
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