Blick in den Boden ist schwierig
Arnsberger Sauerlandstraße: Fachunternehmen bohrt zehn Meter tief
„Manchmal ist es schwierig, tief in den Boden zu schauen“, bedauerte Olaf Laß vom ausführenden Unternehmen Thyssengas. Denn trotz aufwändiger Gutachten stellte sich der Untergrund unter der Bahntrasse hindurch als zu durchlässig heraus und erforderte unerwarteten Mehraufwand.
„Wir haben nach den Versuchen mit dem 25 Tonnen-Spülbohrer abbrechen müssen“, präzisiert Fachmann Martin Esser. Jetzt wird ein Gerät der „50 Tonnen-Klasse“ eingesetzt. Bereits seit Mitte Dezember letzten Jahres liefen mit dem Aufstellen der Gabionen die Arbeiten an der Sauerlandstraße in Arnsberg an. Geplant waren der Abschluss und die Freigabe für den Verkehr bereits für Ende Oktober/Anfang November. „Doch leider machten die Schwierigkeiten mit der Gasleitung unsere Bemühungen zunichte“, erklärte Thorsten Kleff von den Stadtwerken die Verzögerung. Denn eigentlich sind die Gesamtmaßnahmen wie beabsichtigt verlaufen. „Die Straße ist so weit fertig, die Fahrbahn asphaltiert“, bestätigte Andreas Bohland. „Nur die Schilder und die Markierungen fehlen noch, wir könnten bereits eröffnen.“
Bohrungen verhindern Freigabe
Aber die Bohrungen verhindern die Freigabe. „Trotz sorgfältigster Vorarbeiten passieren eben solche Dinge“, kann Martin Esser nur mit den Schultern zucken. „Ein altes Sprichwort aus dem Ruhrgebiet sagt, dass es vor der Schaufel dunkel sei“, schmunzelte der Experte. „Genau so etwas ist eingetreten.“ Der Laie würde denken, dass das Bohren in gewachsenem Felsen besonders schwierig sei. Aber dies ist ein Irrtum: „Da wissen wir, was auf uns zukommt.“ Nun geht es bis ins dritte Kellergeschoss, bis zu zehn Meter Tiefe. Das Loch hat einen Durchmesser von 250 bis 300 Millimeter, die Gasleitung, die darin verlegt wird, einen Außendurchmesser von 180 Millimeter. Liegt das Rohr, wird Stabilisierungsflüssigkeit hineingepumpt. Es ist das gleiche Verfahren wie in Uentrop, aber dort gab es den erwähnten Fels. Thyssengas hatte sich aufgrund der Straßensanierung die Leitungs-Erneuerung, die in den nächsten Jahren auf alle Fälle anstand, entschieden, die Maßnahme vorzuziehen. Das alte Rohr stammte aus 1930 und hier war die Sicherheit der Gasversorgung bald nicht mehr gesichert.
"Freie Fahrt" vor Weihnachten
Sobald aber nun die Durchbohrung unter der Straße, dem Radweg und der Bahntrasse erfolgt ist, hat der Autofahrer wieder freie Fahrt. Olaf Laß geht davon aus, dass es „auf alle Fälle vor Weihnachten“ sein wird. Allerdings muss auch noch der Wannebach unterquert werden. Deshalb wird mit der kompletten Fertigstellung des Radweges erst in 2020 gerechnet. „Vor Beginn der Radfahrsaison um Ostern werden wir aber die Baustelle abschließen können“, gab Thomas Kleff einen Termin vor.
(Text von Peter Benedickt)
Autor:Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim |
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