Arnsberger Lokalpolitik will die Sekundarschule
Die Einrichtung von Sekundarschulen in der Stadt Arnsberg ist beschlossene Sache. In wenigen Wochen stimmte der Rat der Stadt gleich zweimal einstimmig dafür. Bei der am Montag einberufenen zusätzlichen Sitzung des Rates wurde auch die Auflösung der bestehenden Haupt- und Realschulen beschlossen.
Nach und nach werden die Haupt- und Realschulen in Arnsberg auslaufen, so wollen es die Vertreter im Rat. Sie folgen damit einer von der Verwaltung vorgelegeten Vorlage, die die Einrichtung von drei Sekundarschulen in Arnsberg, Hüsten und Neheim vorsieht. Schon zum Schuljahr 2013/14 sollen die neuen Schulen ihren Betrieb aufnehmen.
„Wir wollen das Wahlrecht der Eltern sicherstellen“, bekundete Bürgermeister Hans-Josef Vogel am Montag. Aufgrund des Elternvotums und der sinkenden Schülerzahlen wären die Hauptschulen in Arnsberg nicht mehr existenzfähig. Genau für diesen Zweck seien die Sekundarschulen sozusagen erfunden worden, so Vogel.
In seinem Vorwort zu den erneuten Beratungen der Ratsvertreter pries Bürgermeister Vogel vor allem die Vorteile der Sekundarschulen, die aus einer Zusammenführung von Haupt- und Realschulen erwachsen würden. So könnten Eltern und Schüler mit individueller Förderung, mehr Lehrern und kleineren Klassen mit etwa 25 Schülern rechnen. Die Kooperation der Arnsberger Gymnasien mit den Sekundarschulen stelle zudem sicher, dass der Zugang zum Abitur erhalten bleibe.
Ausgiebig ging Gerd Schmidt vom Fachdienst Schule dann auf die von den Schulen geäußerten Bedenken ein. Dabei wurden vor allem Sorgen um die Aufrecherhaltung einer qualitativen Arbeit der Schulen in der Auslaufphase deutlich, die die Stadt - so Schmidt - aber sicherstellen wolle.
Ebenso werde sich die Stadt beim Übergang auf die Sekundarschulen auf die Verschiedenheit der Schüler einstellen: Die Arbeit in Kleingruppen sowie die Berufsförderung sollen nicht zu kurz kommen. Auch habe die Stadt Alternativen geprüft. Statt der Sekundarschulen eine Gesamtschule einzurichten stelle keine dauerhafte Lösung in Arnsberg dar, hieß es.
Ganz allgemein war aus den Schulen heraus der Zeitdruck bei der Entscheidungsfindung kritisiert worden. Man müsse aber schnell entscheiden, so die Verwaltung. Schon jetzt sei absehbar, dass es an der Petri-Schule in Hüsten nach den Sommerferien keine Eingangsklasse mehr gebe, an der Hauptschule Oeventrop seit nunmehr drei Jahren schon nicht mehr. Den neuen Sekundarschulen können man in dieser Hinsicht die Existenzsorgen nehmen.
„Die Sekundarschulen sind nach dem Schulbeschluss des Landes eine neue Chance“, erklärte Ratsmitglied Klaus Kaiser in der Diskussion. Sie böten einen Weg zur Ausbildung wie zum Abitur. Auch sei es Beschluss des Rates, ein dezentrales Schulangebot aufrecht zu erhalten. Ziel müsse sein, Zukunftssicherheit zu geben. Schon jetzt sei der Bestand der Hauptschulen nicht mehr gesichert.
Das dezentrale System könne hingegen die Sicherheit der neuen Schulformen für 20 Jahre gewährleisten. Dabei seinen die Aufgaben überschaubar. Ab August wolle man in den 5. Klassen mit der Organisation der neuen Schule beginnen, hob Kaiser das „Ja“ seiner Fraktion hervor.
„Die SPD will den historischen Beschluss nicht gefährden“, unterstrich Andreas Posta die Zustimmung seiner Fraktion. Die Stadt müsse jetzt handeln, um keine Schüler an andere Schulen mehr zu verlieren. Den Eltern und Kindern aber mehr Zeit zu geben, können helfen, die bestehenden Verunsicherungen abzubauen. Für das gemeinsame Signal sei die Unterstützung des ganzes Rates wichtig.
Kurz und bündig bekundete auch die FDP ihre Zustimmung. Man dürfe keinen Tag mehr verlieren und müsse die neue Schulform jetzt mit Leben füllen. Für die Grünen sagte Hans Wulf, dass man zustimmen wolle. Die Entscheidung ließe sich nicht länger vertagen und es gelte, den Eltern klare Perspektiven zu geben.
In der Schlussabstimmung gingen schließlich die Hände aller Ratsvertreter nach oben. Einstimmig gilt die Einrichtung der Sekundarschule nun als beschlossene Sache.
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Autor:Frank Albrecht aus Arnsberg |
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