Ohne PFT in die Zukunft!?

Thomas Kroll, Leiter der Wasserversorgung bei den Stadtwerken Arnsberg, empfing die australische Delegation bei ihrer Suche nach Lösungen gegen gefährliche PFT-Messwerte auch im Wasserwerk Neheim, wo vor Jahren das heimische PFT-Problem mit technischen Lösungen stark verringert werden konnte.
  • Thomas Kroll, Leiter der Wasserversorgung bei den Stadtwerken Arnsberg, empfing die australische Delegation bei ihrer Suche nach Lösungen gegen gefährliche PFT-Messwerte auch im Wasserwerk Neheim, wo vor Jahren das heimische PFT-Problem mit technischen Lösungen stark verringert werden konnte.
  • hochgeladen von Frank Albrecht

Stadtwerke Arnsberg helfen australischer Delegation bei der Suche nach Lösungen

Das Thema weckt noch Jahre nach seinem ersten Bekanntwerden im Hochsauerlandkreis schlimme Erinnerungen, vor allem auch in den Köpfen vieler Arnsberger: Durch eine Zufallsuntersuchung wurde die Belastung des Trinkwassers mit PFT bemerkt...

Die Ursachen sind zum Glück längst aufgeklärt, die Überbleibsel bei einigen Bewohnern der Region über Jahre noch nachweisbar. Arnsberg hat einen Weg gefunden, sein Wasser für die Bürger von den großen Belastungen mit der Chemikalie PFT zu befreien.

Von den Maßnahmen gegen PFT im Trinkwasser hat man sogar bis nach Australien gehört. Jetzt machte sich eine Delegation von Politikern aus dem Bundesstaat Victoria auf den Weg nach Deutschland, um unter anderem in Arnsberg Lösungen für das Problem am anderen Ende der Welt zu finden. Sie besuchten unter der Führung von Paul Kröfges vom Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) den als Quelle identifizierten Acker in Brilon-Scharfenberg sowie das Wasserwerk in Neheim.

Bei ihrer Reise an verschiedene Plätze im Sauerland wurde die Delegation auch von Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste (SBL) begleitet, die zusammen mit dem BUND nach Bekannt werden des Skandals im Jahre 2006 Strafanzeigen gegen die Verursacher gestellte hatte.

Im Wasserwerk Möhnebogen in Neheim führte Thomas Kroll, Leiter Wasserversorgung der Stadtwerke Arnsberg, die Mitglieder der Delegation durch die moderne Anlage. „Wir wollten zeigen, wie wir vor allem mit den Aktivkohle-Filtern das PFT immer mehr aus dem Wasser filtern konnten“, so Kroll. Zunächst hatte man sich einer mobilen Filternanlage am Neheimer Wasserwerk bedient, von der heute noch ein Teil zu Mahnung stehen geblieben ist.

Nur zwei Wochen nach dem Filtern des Wassers in den Aktivkohle-Filtern nahmen die PFT-Werte im Arnsberger Trinkwasser deutlich ab. Die Stadtwerke sammelten Erfahrungen mit dem Einsatz der Kohle und konnten den Gehalt der Chemikalie bis nahe an die Nachweisgrenze senken.

Nach der kompletten Sanierung der gesamten Wassergewinnung in Neheim sind die Aktivkohlefilter heute stationär verbaut und in das komplette System der Wassergewinnung integriert. Die Vertreter des Parlaments in Victoria/Australien konnten sich beim Besuch in Neheim einen Eindruck vom gesamten Gewinnungsprozess mit Ultrafiltrationsanlage und Bestrahlung des Wassers machen.

Während in Arnsberg die Belastung des Wassers mit PFT längst kein Thema mehr ist, sucht man in Victoria immer noch nach geeigneten Lösungen. Auf einer Fläche in Fiskville westlich von Melbourne übte die australische Feuerwehr über Jahr die Brandbekämpfung unter realistischen Mitten. Reifen, Öle und Chemikalien wurden mit Löschschaum gelöscht.

Erst durch eine überdurchschnittliche hohe Zahl von Krebserkrankungen wurde am aufmerksam und stellte umfangreiche Untersuchungen an. Boden- und Wasserproben nährten den Verdacht, dass die Chemikalie PFT ursächlich sein könnte.

Die Folgen von PFT sind inzwischen untersucht und belegt: Der Stoff lagert sich an und baut sich nur ganz langsam ab. Er ist zudem krebserregend und beeinflusst den Hormonhaushalt.

Autor:

Frank Albrecht aus Arnsberg

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