Großes Interesse bei der Ortsbesichtigung der Ruhrrenaturierung im Ortskern von Oeventrop
Angenehm überrascht über die große Beteiligung, zeigte sich Bezirksausschussvorsitzender Klaus Büenfeld am Montag, den 9. Oktober 2017. Er begrüßte zahlreiche Oeventroper Bürgerinnen und Bürger an der Ecke Dinscheder Brücke /In den Oeren, die der Einladung zur Ortsbesichtigung der Ruhrrenaturierung gefolgt waren. Anschließend übergab er das Wort an Dieter Hammerschmidt vom Umweltbüro der Stadt Arnsberg, der die bislang fertiggestellten Maßnahmen sowie weitere Planungen erläuterte. Leider konnten nicht alle Teilnehmer aufgrund der Vielzahl den Erläuterungen akustisch folgen.
Auf einer Länge von 1,3 km wurde mittlerweile das Flussbett ausgehoben, ausgeweitet und 15.000 qm² Flusskies eingebracht. Die bereits im Flussbett angeschütteten Inseln aus Stein, Kies und Totholz bieten schon jetzt einen idealen Lebensraum für Wasservögel und Fischfauna. Gerade Jungfische benötigen hierfür das Totholz, welches bewusst eingesetzt wurde. Zu 80% hat die Ruhr wieder Ihre ursprüngliche Breite zurückerhalten. Lediglich der Bereich unterhalb der Dinscheder Brücke wurde ausgespart und wird erst nach dem Bau der neuen Brücke entsprechend angepasst. Hierbei steht die Stadt in enger Abstimmung mit Straßen NRW.
Im rechten Bereich neben der Dinscheder Brücke liegen bereits zwei Abwasserleitungen die über eine Pumpstation nach Wildhausen führen. Zwischen Weihnachten und Neujahr, beim Stillstand der ehem. Feldmühle, müssen diese dann nur noch angekoppelt werden und verschwinden dann unterhalb des noch zu renaturierenden Bereichs. Hier soll dann Anfang 2018 auch ein naturnaher Lernort entstehen. Ein Arbeitskreis, bestehend aus dem Umweltamt, der Grundschule Dinschede, INO, Angler- und Imkerverein usw., stecken bereits mitten in der Planung.
Neben dem ökologischen Aspekt, bieten die Renaturierungsmaßnahmen durch Einbindung der anliegenden Auen auch wieder einen natürlichen Hochwasserschutz. Nach Fertigstellung müssten künftig selbst bei einem Jahrhunderthochwasser, der gesamte Bereich Schützenhalle, Tennisplätze und Sportplätze überwiegend vom Hochwasser geschützt bleiben. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 1,3 Mio. Euro, wovon das Land NRW 90% Landesmittel aus dem EU Topf gemäß der EU Wasserrahmenlinie übernimmt. Die Richtlinie zielt darauf ab, durch Neugestaltung der Flusslandschaften europaweit „einen guten ökologischen und chemischen Zustand für Oberflächengewässer zu erreichen. Ohne diesen Förderanteil wäre die Renaturierung nicht möglich gewesen.
Bei der anschließenden Besichtigung entlang der Ruhr, wurden von denjenigen die im Vorfeld die Erläuterungen akustisch nicht folgen konnten, noch entsprechende Fragen an Herrn Hammerschmidt gerichtet.
Wie bereits bei der Besichtigung angekündigt, finden Sie unter folgendem Link die Originalkarte der Ruhrrenaturierung, die Thomas Röttger für alle Interessierten auf dem Skiserver abgelegt hat.
Originalkarte Ruhrrenaturierung
Autor:Ronald Frank aus Arnsberg |
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