Wasserwirtschaftlicher Bewirtschaftungsplan und Maßnahmenprogramm
Gewässer sollen sich verbessern
Über 1.500 Maßnahmen sind in den kommenden Jahren geplant, um die Qualität der Gewässer im Regierungsbezirk Arnsberg weiter zu verbessern.
Die Einzelprojekte sind Bestandteil des nordrhein-westfälischen Bewirtschaftungsplans 2022-2027 für die Flussgebiete von Rhein, Weser, Ems und Maas. Mit den Maßnahmen sollen die europäischen Ziele der Wasserrahmenrichtlinie umgesetzt werden. Zum Planentwurf hat das Umweltministerium am 22.12.2020 ein öffentliches Beteiligungsverfahren gestartet.
Kläranlagen sollen asgebaut werden
Zu den Maßnahmen gehören zum Beispiel der Ausbau oder die Optimierung von Kläranlagen. Auf einigen der Kläranlagen sollen künftig auch sogenannte Mikroschadstoffe durch eine besondere Behandlungsstufe erheblich reduziert werden. Dazu zählen z. B. Medikamente und Industriechemikalien. Weitere Maßnahmen zielen darauf ab, diffuse und punktuelle Einträge aus Industrie und Altlasten, aus Anlagen des ehemaligen Steinkohle- und Erzbergbaus, aus der Landwirtschaft und von Straßen zu reduzieren.
Neben der Wasserqualität kommt es auch darauf an, dass die Gewässer genügend naturnahe Strukturen wie Kiesbänke, Kolke, naturnahe Ufer und Gehölze aufweisen. Auch naturnahe Auen links und rechts der Gewässer leisten einen wichtigen Beitrag für einen guten Zustand. Weil in der Vergangenheit viele Gewässer technisch ausgebaut wurden, gibt es hier noch Handlungsbedarf. Nicht nur für die Fischfauna ist es zudem wichtig, dass die Gewässer für sie durchwanderbar sind, damit sie z.B. Laichgründe, Fluchträume bei Hochwasser und Nischen zur Überwinterung erreichen können.
Europäische Ziele
Das Ziel der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) aus dem Jahr 2000 ist, dass sich die Gewässer bis 2027 in einem guten Zustand befinden. Derzeit zeichnet sich aber in vielen Ländern und Bundesländern – so auch in Nordrhein-Westfalen – ab, dass bis zu diesem Zeitpunkt nicht alle Maßnahmen ihre volle Wirkung entfalten werden. Der Trend geht zwar in die richtige Richtung, aber die Einflüsse aus historischen und aktuellen Gewässerbenutzungen sowie Flächenknappheit, Bevölkerungswachstum und Klimaveränderungen sind nicht kurzfristig umkehrbar. Dennoch gibt es positive Beispiele, die zeigen, dass sich der Aufwand lohnt und die Ziele erreichbar sind, wie u. a. Renaturierungsmaßnahmen an der Ruhr bei Arnsberg oder der Lippe bei Lippstadt eindrucksvoll belegen.
Möglichst viele Maßnahmen sollen in den nächsten Jahren umgesetzt werden, das gesamte Maßnahmenprogramm erstreckt sich über einen Zeitraum von fast 20 Jahren.
Der Entwurf des Bewirtschaftungsplans 2022-2027 und des zugehörigen Maßnahmenprogramms sind einzusehen unter www.flussgebiete.nrw.de. Interessierte Personen und Institutionen können bis zum 22. Juni 2021 ihre Stellungnahmen dazu abgeben.
Darüber hinaus können Dokumente zur Vorgehensweise bei der Auswahl der Maßnahmen im Regierungsbezirk Arnsberg sowie weitere Informationen zum Thema unter folgendem Pfad heruntergeladen werden: www.bra.nrw.de/4981280.
Autor:Lokalkompass Arnsberg-Sundern aus Arnsberg |
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