Akademie 6-99 reist um die Welt - entlang des Längengrads 8° 34 Minuten Ost
Privat - und dennoch mit dem Lokalkompass im Hinterkopf - nahmen meine Tochter und ich dieses Wochenende an einer Exkursion der besonderen Art teil. Denn zusammen mit der Arnsberger Akademie 6-99 umreisten wir die Welt - entlang des Längengrads 8° und 34 Minuten Ost!
Sebastian Witte, Klimaschutz Arnsberg, hatte diesen Tag organisiert und einen Bus voller Menschen zu einer spannenden Reise ins Klimahaus Bremerhaven 8° Ost entführt - und wir mittendrin!
Mehr gelernt als in 10 Jahren Schule
"Ich habe heute mehr gelernt als in 10 Jahren Schule!", resümierte Marcus seine persönlichen Eindrücke im Klimahaus Bremerhaven. Und damit hat er vollkommen Recht ...
Doch wer jetzt glaubt, dass es sich bei diesem Ausflug um eine reine "Wissensreise" handelt, der irrt gewaltig. Denn es war eine Abenteuerreise! Ein Abenteuer zu neun Orten auf fünf Kontinenten. Axel Werner - Weltreisender - war ein Jahr lang samt Kamerateam für das Klimahaus Bremerhaven unterwegs, um seine hautnah gewonnen Eindrücke festzuhalten. Und jetzt können wir seinen Spuren entlang des Längengrads 8° und 34 Minuten Ost an der Nordsee folgen!
Perspektiven, Chancen und Offshore Center
Wir beginnen unsere persönliche Reise im Ausstellungsbereich "Perspektiven" und lassen uns auf den Spuren des Klimawandels von den natürlichen Schwankungen in der Erdgeschichte inspirieren. Eindrucksvoll nehmen wir wahr, mit welchen Veränderungen wir aufgrund des von Menschen verursachten Klimawandels bis zum Jahr 2050 rechnen müssen. Die Menschen, die uns in diesem Bereich der Ausstellung von ihren Erfahrungen (fiktiv) berichten, lernen wir später auf unserer Reise über die fünf Kontinente näher kennen.
Der Ausstellungsbereich "Chancen" zeigt uns anhand praktischer Beispiele, wie wir persönlich dem Klimawandel Tag für Tag entgegenwirken können - interessant, wie wir mit den für uns alltäglichsten Dingen der Welt dem Klima helfen können!
Im Offshore Center erleben wir auf rund 350 Quadratmetern Ausstellungsfläche "hautnah", wie die tägliche Arbeit der Ingenieure der Windparks aussieht.
Eine Welt - so fern und doch so nah
Sechs Jahre alt ist das Klimahaus - und damit sind die gewonnenen Eindrücke der Globus-Reise aktueller denn je. Kaum zu fassen, wie Menschen in den Kulturen der fünf Kontinente heutzutage leben - und viel mehr als wir mit dem Klimawandel zu kämpfen haben ...!
"Als ich jung war, war alles so anders! Es gab keinen Wind wie diesen, als ich jung war. Die Menschen sind heute nicht glücklich. Wie könnten wir glücklich sein? Wir haben nicht einmal genug zu essen. Ohne Nahrung und hungrig? Wie können wir hier glücklich sein?", lesen wir auf einer der Wände.
Die Schweiz
Aber zunächst einmal führt uns unsere Reise zu einer Bergbauernfamilie in der Schweiz - so fern ist uns diese Welt nicht und dennoch betören die Eindrücke innerhalb der Gletscher. Es riecht nach Bergwiese, Kuh und Heu.
Sardinien - so groß kann die Welt sein
Wir schrumpfen auf Insektengröße und bewegen uns zwischen überdimensionalen Grashalmen und Insekten. Die zerbeulte, weggeworfene Getränkedose gibt uns mehr Informationen zu diesem Leben.
Niger - die Wüste
Die Rundreise führt uns weiter in die trockene Hitze (immerhin 35°C). In den Weiten der Wüste lernen wir den Alltag der Tuareg im Niger kennen.
Exotische Fische in Kamerun
Von einer Hängebrücke aus können wir die exotischen Fische beobachten, die sich in "dieser Welt" tummeln. Ein Mitarbeiter des Klimahauses hat einen Großteil der Fische selbst in Kamerun gefangen und nach Bremerhaven transportiert - mittlerweile züchten die Tierpfleger die nächste Generation dieser herrlichen Tiere.
Minus sechs Grad Celsius in der Antarktis
Minus 6° Celsius herrschen in diesem Teil der Ausstellung - und dennoch lassen wir uns die Sicht durchs Kameraauge nicht nehmen. Der Boden und die Wände sind hier mit echtem Eis bedeckt - das riechen und fühlen wir auch!
Sandstrand von "Samoa"
Diese Wärme - dieser Ausblick! Durch eine grüne Pflanzenschlucht landen wir an einem herrlichen Sandstrand. Vor allem aber die Unterwasserwelt sticht uns ins Auge - hier halten wir uns gerne etwas länger auf und beobachten die Meerestiere.
Saumriff Samoa - bunte Fische
Hier leben über 200 verschiedene Tierarten und mehr als 1000 Individuen in den Aquarien und Terrarien des Klimahaus Bremerhaven.
Alaska - St. Lawrence Island
Diese Insel - irgendwie ein Traum! Aber eine Insel im Wandel - zwischen Tradition und Moderne. Die Yupik (Bewohner der Insel) gehören zu den wenigen Völkern weltweit, die noch legal Wale für ihre Ernährung jagen dürfen.
Hallig Langeneß - zurück an der Nordsee
Die Gezeiten der Nordsee! Wir lernen die Bedeutung des "Lebens Land unter" kennen. Der so genannte Nordseezylinder zeigt uns die typischen Bewohner der deutschen Küstengewässer.
In den Sternen
Unsere Reise führt auch durch ein "Sternenmeer" - eine ganz besondere Aussicht, die uns dieser Weg durch die Wolken bietet.
Hinsetzen, relaxen und einfach mal in die Sterne schauen ...
Das Drumherum
Wir sind in Bremerhaven! Natürlich lassen wir uns die Aussicht von der Dachterrasse des Klimahauses und einen kleinen Schwenker in die Umgebung nicht nehmen - auch wenn die Zeit knapp ist, so bringt uns diese Aussicht eigentlich nur zu einem Ergebnis: WIR KOMMEN WIEDER!
Wir kommen wieder ...
Fazit - noch vor Beginn der Rückreise stand für uns fest, dass wir wiederkommen werden. Diesmal mit der ganzen Familie und mit mehr Zeit. Zwei Tage - das wäre gut, denn leider konnte ich nicht jeder der einzelnen Geschichten aus dem Leben folgen. Dies werde ich nachholen ... denn in jeder der vielen "Welten" erzählen die Bewohner in Bildern, Filmen und Tönen, wie sie leben und was ihnen fehlt. Vor allem aber lernen die Besucher des Klimahauses, wie JEDER EINZELNE etwas unternehmen kann, um den Klimawandel aufzuhalten. Tag für Tag - mit jeder Kleinigkeit.
Packen wir´s an!
Autor:Thora Meißner aus Arnsberg |
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