"Zwischentöne": 23. Kunstsommer-Festival in Arnsberg startet
Unter dem Motto "Zwischentöne" findet vom 17. bis 25. August das 23. Kunstsommer-Festival in Arnsberg statt. Hauptspielorte sind das Sauerland-Theater und die Ruhrterrassen, die für Open-Air-Formate genutzt werden können.
"In der menschlichen Kommunikation birgt es Tücken, wenn man sie nicht wahrnimmt, und gelegentlich vermögen sie Sachverhalte zu verkehren. Zwischentöne. Für die Kunst sind sie essentiell", so die Organisatoren zum diesjährigen Motto. Mit Blick auf die traditionellen Spielorte des Kunstsommers, die in diesem Jahr gar nicht oder nur mit Einschränkungen zur Verfügung stehen - der Rittersaal im Alten Rathaus, die Auferstehungskirche und Kloster Wedinghausen - seien die Planungen sowohl für die Workshops als auch für die Veranstaltungen lange Zeit mit vielen Fragezeichen versehen gewesen. Doch jetzt steht das Programm, und das bietet einmal mehr eine geballte Ladung an Kunst, von Konzerten über Performance/ Events bis hin zu Ausstellungen, Workshops und Führungen. Das Sauerland-Theater, das wegen eines Wasserschadens anderthalb Jahre lang geschlossen war, ist nach der Instandsetzung jetzt wieder spielbereit.
Offizielle Eröffnung am Sonntag
Am Sonntag, 18. August, wird der diesjährige Kunstsommer um 14.30 Uhr von Bürgermeister Ralf Paul Bittner im Alten Rathaus offiziell eröffnet. Bereits am Samstag findet das Volksbank-AltstadtDinner statt, und auch verschiedene Ausstellungen werden bereits eröffnet: Am Donnerstag um 17 Uhr das Bürgerprojekt im Nordportal der Propsteikirche und am Samstag um 16 Uhr die Ausstellung "Opfer der Möhnewiesen" (Blaues Haus/ Sauerlandmuseum). Die Ausstellung ist seit 2018 mit dem NRW-Jugendkulturpreis ausgezeichnet, das Projekt entstand damals durch eine Kooperation mit der Bürger-Stiftung Arnsberg. Ebenfalls am Samstag wird die Fotoausstellung "Ich habe einen Traum" von Barbara Anneser eröffnet (17 Uhr, Foyer Stadtbibliothek).
Nicht alle Programmpunkte im Flyer
Highlights aus dem Programm herauszupicken, fällt schwer - "es gibt eigentlich nur Highlights", kommentierten die Mitarbeiter des Kulturbüros die Frage bei der Präsentation. Und nicht alle Veranstaltungen sind im Flyer genannt, denn einige Programmpunkte ergaben sich noch im Nachhinein, wie beispielsweise der Auftritt von "Aufglauft" am Freitag, 16. August (20 Uhr, Ruhrterrassen). "Das kam spontan über einen persönlichen Kontakt zustande", erklärte Andreas Witte. Die Jazzmusiker werden auf musikalische Weltreise gehen - das perfekte "Warm-up" für den Kunstsommer. "Das wird laut, originell, tanz- und feierbar", verspricht Witte, "und wird ganz klar signalisieren: Jetzt geht´s los!"
Ein "geheimes" Highlight ist für Kulturbüro-Leiterin Kirsten Minkel auch das Klassik-Live-Konzert am Montag, 19. August, um 20 Uhr im Sauerland-Theater, in dem die Dozierenden der Kunstsommer-Meister- und Sommerkurse Kammermusik präsentieren. "So etwas gehört eigentlich in kleinere Häuser. Jetzt müssen wir keinen mehr wegschicken. Und es ist eine einmalige Besetzung!" Doch auch das Jazzkonzert am Freitag, 23. August (20 Uhr, Bezirksregierung) sei "einmalig", so Minkel begeistert.
"Promenadenmischung" und "Flussgeflüster"
Natürlich gibt es in diesem Jahr auch wieder die traditionelle "Promenaden-Mischung": Am Mittwoch, 21. August, präsentieren "Three Of A Kind" und "La Tr'ocola Circ" absurd-komisches, improvisiertes Straßentheater (19 Uhr, Festwiese Promenade). Präsentiert wird "ein sehr betörendes Stück mit sehr positiver Ausstrahlung für die ganze Familie", verspricht Andreas Witte. "Es ist eine Mischung aus Jonglage, Live-Musik, Tanz und Theater." Einen kleinen Vorgeschmack gibt's bereits am Nachmittag, wenn die Künstler als Walking Act in der Stadt unterwegs sind.
Am Donnerstag, 22. August, findet erneut das "Flussgeflüster" statt, bei dem Dutzende Menschen als Sänger, Tänzer und Musiker für ein besonderes Gemeinschaftserlebnis sorgen (21.30 Uhr, Ruhrterrassen). Es ist bereits die dritte Auflage, und auch diesmal " gibt es bestimmt allerlei Überraschungen", kündigte Minkel an. Am Freitag locken dann zeitgleich mehrere Programmpunkte, die jedoch unterschiedliche Zielgruppen ansprechen dürften: Neben dem Jazzkonzert in der Bezirksregierung findet u.a. das "Dicke Lippe Comedy Show Open Air" auf den Ruhrterassen statt, außerdem das Woodstock Open Air am Sauerlandmuseum und das Konzert "Klarinettengeschichte" am Gymnasium Laurentianum (jeweils 20 Uhr).
Knapp 40 Workshops
Neben Performance, Konzerten und Ausstellungen werden in diesem Jahr fast 40 Workshops angeboten, mehr als 300 Teilnehmer haben sich bereits angemeldet. "Die Klassik-Workshops sind nach wie vor ein Knaller", erklärte Kirsten Minkel, das hohe Niveau locke auch internationale Teilnehmer nach Arnsberg. Für einige - bereits ausgebuchte - Workshops gibt es Wartelisten, bei anderen sind noch Plätze frei (Übersicht auf kulturaufkurs.de).
"Jasper" kommt zum Abschluss
Zum Abschluss des diesjährigen Kunstsommers kommt "Jasper": 2008 landete er mit seinem "Der HDL Song" auf YouTube einen Hit, jetzt hat er mit seinem Song "Kids der 1990er" erneut einen viralen Hype ausgelöst. "Das Konzert in Arnsberg ist auf Facebook schon der Renner", kommentierte Andreas Witte. "Wir sind gespannt, wie sich das weiter entwickelt und wie viele Besucher kommen", ergänzte Kirsten Minkel. Grundsätzlich könne es abends auch einmal später werden als gewohnt. "Wir können nicht um 22 Uhr den Griffel fallen lassen - das muss beim Kunstsommer auch mal länger möglich sein. Wir hoffen da auf Rückhalt in der Bevölkerung."
Das komplette Programm gibt´s unter www. kunstsommer-arnsberg.de
Autor:Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim |
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