Stolpersteine erinnern wieder

(Von links: Dirk Biermann (ANH Hausbesitz GmbH), Karl-Georg Wuschansky (Ortsheimatpfleger Neheim), Dr. Bernd Wuschansky (stellv. Vorsitzender Heimatbund Neheim-Hüsten), Andreas Bohland (Stadt Arnsberg, Fachdienstleiter Straßen und Brücken), Peter Kleine (Vorsitzender Heimatbund Neheim-Hüsten), und  Michael Gosmann (Stadt Arnsberg, Fachdienstleiter Stadtarchiv).  | Foto: Stadt Arnsberg
  • (Von links: Dirk Biermann (ANH Hausbesitz GmbH), Karl-Georg Wuschansky (Ortsheimatpfleger Neheim), Dr. Bernd Wuschansky (stellv. Vorsitzender Heimatbund Neheim-Hüsten), Andreas Bohland (Stadt Arnsberg, Fachdienstleiter Straßen und Brücken), Peter Kleine (Vorsitzender Heimatbund Neheim-Hüsten), und Michael Gosmann (Stadt Arnsberg, Fachdienstleiter Stadtarchiv).
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Nach den umfangreichen Renovierungsarbeiten der Marktpassage in Neheim, aufgrund derer auch die dortigen Stolpersteine weichen mussten, wurden diese nun wieder an ihren alten Platz eingesetzt.

Ein Stolperstein besteht aus einem Betonwürfel mit einer kleinen Messingplatte, auf der ein Name, ein Jahrgang und das Schicksal der jeweiligen Person stehen. Dabei handelt es sich um Personen, die in der Zeit des Nationalsozialismus durch die Nationalsozialisten verfolgt und zum Großteil auch ermordet wurden. Jede Person bekommt dabei einen eigenen Stolperstein, um aus der immensen Zahl der Verfolgten und Getöteten die einzelnen Namen und Schicksale zurück in die Wohnorte der Personen zu bringen.

Erinnerung an Schicksale

Mit nicht einmal 20 Jahren wurde Lore David aus Neheim im Konzentrationslager Auschwitz umgebracht. Sie lebte Ende der 1930er / Anfang der 1940er Jahre in der Mendener Straße 5. Sally und Josef Schnellenberg wohnten zur selben Zeit in der Burgstraße 4 in Neheim. Sowohl Sally als auch Josef Schnellenberg wurden in den 1880ern in Neheim geboren. Sally Schnellenberg wurde am 15.05.1944 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet, Josef Schnellenberg bereits vier Jahre zuvor, am 26.06.1940 im Konzentrationslager Buchenwald. Um die Erinnerung an diese und weitere Schicksale aufrecht zu erhalten, verlegt der Künstler Gunter Demnig seit dem Jahr 2000 Stolpersteine in Deutschland und vielen weiteren europäischen Ländern. Im Jahr 2010 hat Demnig auch im Stadtgebiet Arnsberg über 20 Stolpersteine, meist vor den ehemaligen Wohnhäusern der Personen, verlegt. Dabei achtet er darauf, dass es der letzte freiwillig gewählte Wohnort der Personen ist. Daher verlegte er auch vor der ehemaligen Mendener Straße 5 und vor der Burgstraße 4 Stolpersteine. Die früheren Wohnhäuser existieren heute nicht mehr. Im Stadtteil Neheim waren es insgesamt acht Stolpersteine. 

Weitere Stolpersteine sollen verlegt werden

Zu Beginn der Renovierungsarbeiten rund um die Marktpassage mussten die Stolpersteine entfernt werden. Während der Bauzeit wurden die drei Steine sorgfältig aufbewahrt. Mittlerweile sind die Arbeiten abgeschlossen, daher trafen sich am Donnerstag, 16. Juli, Vertreter der Stadtverwaltung, des Heimatbundes Neheim-Hüsten und der Ortsheimatpfleger für Neheim an den ehemaligen Wohnhäusern der Ermordeten, um die Steine zurück an ihren alten Platz zu verlegen. Zu Beginn dankte der Vorsitzende des Heimatbundes Peter Kleine den anwesenden Personen sowie den beteiligten Firmen. Kleine sprach von einer Erinnerungskultur, die sich kritisch mit der Geschichte auseinander setzt und auch einmal „den Finger in die Wunde legt“. Stadtarchivar Michael Gosmann erinnerte mit Hintergrundinformationen an die Schicksale der drei Personen und kündigte an, dass für das kommende Jahr die Verlegung weiterer Stolperstein geplant sei.Durch das Wiedereinsetzen der Stolpersteine gelingt es auch weiterhin, die Erinnerung an Lore David sowie an Sally und Josef Schnellenberg aufrecht zu erhalten.

Autor:

Lokalkompass Arnsberg-Sundern aus Arnsberg

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