Bei Arbeiten in Bruchhausen werden weitere Schäden sichtbar
Rodentelgenkapelle: Außensanierung wird teurer als erwartet

Die Außensanierung der Rodentelgenkapelle in Bruchhausen wird teurer als erwartet. | Foto: Diana Ranke
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Bis zum Schützenfest im Juli sollte die Außensanierung der Rodentelgenkapelle in Bruchhausen eigentlich abgeschlossen sein. Doch als der Putz ab war, kam das große Erwachen. Jetzt ist klar: Es sind noch einmal rund 70.000 Euro zusätzlich nötig.

Denn durch das Abschlagen des Außenputzes wurden weitere, teils gravierende Schäden sichtbar. Bruchsteine müssen ersetzt werden, ein Teil des Fachwerks muss erneuert werden.
Die verschiedenen baulichen Zeitabschnitte der ehemaligen Wallfahrtskapelle sind nun deutlich erkennbar. Nach einem Teileinsturz durch ein Hochwasser war sie 1458 wieder errichtet worden, 1659 und 1666 erweitert, 1897 erfolgte der Anbau einer kleinen Sakristei. So finden sich auf der einen Seite Bruchsteine, auf der anderen Fachwerk und Ziegelsteine. "Es wurde immer mit dem Material gearbeitet, das gerade vorhanden und günstig war", erläuterte Norbert Hollmann vom Kirchenvorstand St. Petri.

Proben werden untersucht

Ganze Bruchsteine sind herausgefallen und haben teilweise große Löcher hinterlassen, die nun aufwändig mit Kalkstein aufgefüllt werden müssen, beschädigte Steine müssen ersetzt werden. Dazu kommen Holzschäden in Eichenbalken, die durch Schädlingsbefall und eindringende Feuchtigkeit verursacht wurden. "Welche Materialien verwendet wurden, sieht man erst jetzt", erklärte Peter Barthold, Bauforscher beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), der die Arbeiten an der Rodentelgenkapelle seit 2009 begleitet. Der Bauforscher hat Proben von Putz und Mörtel genommen, die jetzt untersucht werden.

Baugeschichtliche Entdeckungen

Doch bei den Arbeiten wurden nicht nur Schäden sichtbar. Es wurden auch einige Öffnungen entdeckt, die vorher nicht zu sehen waren. So gibt es einen Hinweis auf einen seitlichen Eingang zur Kapelle - verschiedene Arten von Mörtel sowie unterschiedliche Höhen der Fugen deuten nach Ansicht des Bauforschers darauf hin. Außerdem legt ein Rundbogen im Chorraum die Vermutung nahe, dass es dort eine weitere Tür gegeben hat. Eine nachvollziehbare Möglichkeit, denn "dort war früher die Sakristei, ein abgeschlossener Raum an der Kirche", ergänzte Edwin Müller vom Förderverein Rodentelgenkapelle. Welche Bedeutung die Erkenntnisse haben, gilt es jetzt herauszufinden. "Was ist wann in welchem Zusammenhang passiert? Es ist wie ein großes Rätsel mit vielen Einzelteilen. Es geht um eine Beweisführung durch verschiedene Indizien, das ist wahnsinnig spannend", erklärte Barthold. Und kündigte an: "Im Laufe des Jahres werden wir zu Erkenntnissen kommen."

Weitere Kosten

Aufgrund der jetzt festgestellten Schäden kann der geplante Kostenrahmen von 180.000 Euro für die Außensanierung nicht eingehalten werden. Rund 70.000 Euro zusätzlich werden benötigt. "65.000 Euro sind für die Erneuerung des Bruchsteins nötig, 5.000 Euro für die Holzarbeiten", erklärte Hollmann. "Wir haben direkt Kontakt zur Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der NRW-Stiftung aufgenommen mit der Bitte um eine weitere Förderung."

Baupause wahrscheinlich

Es werden aber auf jeden Fall Eigenmittel nötig sein, die Kirchengemeinde und Förderverein aufbringen müssen. Ein Kraftakt in einer Zeit, in der Einnahmen durch Veranstaltungen in der Kapelle aufgrund der Corona-Pandemie weg brechen. "Wir haben bisher sehr viel in Eigenleistung gestemmt, das ist aber jetzt so nicht mehr möglich", bedauerte Müller. "Am 7. März war die letzte Veranstaltung, dann kam Corona - wir haben alles abgesagt." Der Förderverein bittet daher auch die Bevölkerung um Unterstützung. "Es wird erst dann weiter gearbeitet, wenn die Finanzierung steht", erklärte Hollmann. Deswegen werde es sehr wahrscheinlich eine Baupause geben.

Infos

Spenden sind hier möglich: 
Sparkasse Arnsberg-Sundern: IBAN DE93 4665 0005 0002 024388  oder
Volksbank Sauerland eG: IBAN DE70 4666 0022 1212 8431 00 
Weitere Infos gibt´s unter www.rodentelgenkapelle. de

Autor:

Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim

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