Premiere: "Max und Moritz" machen die Freilichtbühne wieder lebendig
Nach so mancher Probe bei Kälte und Regen gab es für die Spielerinnen und Spieler beim diesjährigen „Kinderstück“ auf der Freilichtbühne Herdringen am letzten Sonntag ein Wetter wie bestellt: Bei Sonnenschein durften die „bösen Buben“ erstmals ihre Streiche auf der Bühne in Herdringen spielen.
Matthias Münstermann, Vorsitzender der Freilichtbühne Herdringen, begrüßte gut gelaunt über 600 Zuschauer auf den Rängen an der Freilichtbühne Herdringen, unter ihnen zahlreiche Ehrengäste. „Diese vollen Ränge sind ein toller Blick“, freute sich Münstermann.
Der Vorsitzende erklärte weiter, dass man diesmal wieder auf Altbewährtes zurückgreife, das vom Regisseur Peter Hohenecker aber mit zahlreichen Neuerungen versehen worden sei.
Spielsaison hat begonnen
Die Spielsaison in Herdringen wurde dann von der Leiterin der Grundschule Herdringen, Christine Neuhaus mit Zitaten von Wilhelm Busch eröffnet - „also lautet der Beschluss, dass der Mensch was lernen muss.“ Das hätten vor allem die jungen Spielerinnen und Spieler auf der Freilichtbühne beherzigt.
„Mein Lob geht vor allem an die Schauspieler und die vielen Helfer, die in den letzten Monaten hart gearbeitet haben“, so Neuhaus. Die Schüler, von denen viele an der Grundschule Herdringen lernen, hätten auf der Freilichtbühne Wissen für den Lebensweg erworben. Mit großer Begeisterung hätten sich zudem alle an den intensiven Proben beteiligt.
Intensive Proben
Davon konnten sich die Besucher der Premiere dann selber überzeugen. 70 Akteure sorgten für viel Leben auf der Bühne und hauchten dem alten Stück neues Leben ein. Mit Leichtigkeit huschten da zum Beispiel Lukas Kroner (als Max) und Malte Becker (als Moritz) über die Bühne. Von der Frisur bis zu den Schuhen passend gekleidet, drehten sie auf der Bühne auf, als gäbe es kein Morgen mehr.
Deutlich mehr als zwei Stunden hatten die Hauptdarsteller in Herdringen Zeit, sich so manchen Streich zu überleben, der aus dem Erzählbuch von Wilhelm Busch bekannt ist. Recht ausführlich widmeten sich dazu Max und Moritz sowie die anderen Akteuere dem Streich um die Witwe Bolte, die zur Premiere von Anja Beleke gespielt wurde.
600 Zuschauer begeistert
Gleich in ihr Herz hatten die Zuschauer in dieser Szene die armen Hühner der Witwe Bolte geschlossen. So schön wie die Geier im „Rabatz im Zauberwald“, den Kinderstück aus 2012, schlich das Federvieh über die Bühne, um sich gleich darauf an den verknoteten Brotstücken zu verheddern - und, noch viel besser, von den Helfern des Dorfes liebevoll lieblos auf einen Karren verladen zu werden.
Nach jedem Streich gab es für die Zuschauer eine musikalische Verschnaufpause. So sorgten doch die drei Grazien in ihrem schrillen Äußeren immer wieder für eine gesungene Einführung nach den Versen von Busch. Quasi eine Weltpremiere zur Premiere war dazu die Musik, die eigens von der Band „Soleye“ für das Stück komponiert und immer wieder eingespielt wurde. Überhaupt sorgte viel Musik - u.a. mit dem rockigen Start in die zweite Hälfte - für eine weitere Belebung.
Kartentelefon
Erfrischend zeigten sich immer wieder auch die Nebenschauplätze auf der Bühne. Da war die zickige Käthe vom Schneider Böck, die sich mit diesem häufig einen Streit lieferte. Ganz nah beim Original war die Brücke vor der Schneiderei, die von Max und Moritz nach allen Regeln der Kunst angesagt wurde. Der Schneider, na klar, landete mit einem lauten Platz im Wasser.
Den stürmischen Applaus der über 600 Zuschauer hatten alle Spieler verdient. Noch 17 Mal sind Max und Moritz auf der Bühne zu sehen. Schon am morgigen Sonntag, 9. Juni, zum Tag der Freilichtbühnen. Das Kartentelefon ist besetzt. Kartenvorbestellungen unter Tel. 02932/39140 (mo. bis fr. 9 bis 12 und 14 bis 17 Uhr, Wochenende/Feiertag 10 bis 12 Uhr) möglich.
Autor:Frank Albrecht aus Arnsberg |
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