Neue Aussichten für alten Mäuseturm in Arnsberg
Die Idee ist um Längen nicht so alt wie das Gebäude: Aus dem 13. Jahrhundert stammt der Limps- oder Mäuseturm, wie er in Arnsberg genannt wird. Seit Monaten hat sich ein Förderverein des alten Gemäuers angenommen und will den Turm mit moderner Technik in neuem Licht erstrahlen lassen.
Es geht dem Initiator Manfred Haupthoff und den anderen Mitgliedern des „Fördervereins Lichtturm Arnsberg“ aber nicht nur um die Beleuchtung des Turms: Nein, mit moderner Technik soll der Turm auch innen „strahlen“ und vor allem mit einer „Camera Obscura“ zu einem neuen Anziehungspunkt für Touristen werden.
Eine Idee, von der sich auch schon Bürgermeister Hans-Josef Vogel vor vielen Jahren hat begeistern lassen, wird jetzt von den nur acht Aktiven des Fördervereins in die Tat umgesetzt. „Auf der ganzen Welt gibt es nur 36 begehrbare Camera Obscura, und im Mäuseturm soll eine weitere entstehen“, schwärmt Haupthoff von seinem Projekt.
Die ersten Vorbereitungen hat man schon in die Wege geleitet. Alte Versorgungsleitungen im Turm sind weitgehend zurückgebaut worden, der Turm wurde an einigen Stellen nahe an seinen Ursprungszustand zurückversetzt. „Wir wollen dem Turm jetzt neue Technik einhauchen“, so Haupthoff, der mit dem Förderverein ganz konkrete Pläne hat, von denen auch die Stadt als Eigentümerin des denkmalgeschützten Bauwerkes an der Bergstraße überzeugt ist.
Für den Turm ist eine Mehrfachnutzung geplant. So will man im Erdgeschoss mit spezieller Technik später etwa dreiminütige Kurzfilme zu den Stadtführungen in Arnsberg zeigen. Einige Etagen darüber soll jedoch das Herz des Projektes entstehen. „Wir bauen eine so genannte Camera Obscura“, erklärt Haupthoff. Die Kamera in der 4. Etage des Turms soll Bilder von draußen einfangen und - auf den Kopf gestellt - auf eine Glasscheibe projizieren.
Im Innern wird der ganze Turm mit neuen LED-Leuchten angestrahlt und beleuchtete. Zusammen mit spezieller Musik will man wechselnd einstellbare Stimmungen im Turm erzeugen, die die Besucher auf ganz besondere Weise einfangen sollen. Technik bis unter das Turmdach soll das Projekt zu einem „Leuchtturm“ in der Region werden lassen. Dazu gehört hört auch eine Multivisionsschau in der obersten Etage, die später einmal Filme und Spots aus allen arnberger Stadtteilen zeigen könnte.
„Das Projekt wird bis zu 100.000 Euro kosten“, so Haupthoff. Aufträge sind bereits an heimische Firmen vergeben worden, die Multivisionstechnik kommt von einer auswärtigen Spezialfirma.
Der Förderverein arbeitet ehrenamtlich, und allein Manfred Haupthoff hat schon rund 860 Stunden Arbeit eingebracht. Das hat bereits Sponsoren überzeugt: Die Bürgerstiftung Arnsberg unterstützt das Projekt mit 50.000 Euro, vier- bis fünfstellige Beträge kommen von der Wrede Industrieholding, der Sparkasse, der Fa. BJB und der Firma Trilux, die das Licht stellt. Zum Kunstsommer 2012 denkt man an die Eröffnung des Turms.
Autor:Frank Albrecht aus Arnsberg |
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