Kreativ-Workshop für Flüchtlinge
Zum zweiten Mal fand an der evangelischen Kreuzkirche auf dem Mühlenberg ein Kreativ-Workshop für Flüchtlinge statt.
Neheim. Der erste Kreativ-Workshop für Flüchtlinge liegt bereits ein gutes Jahr zurück. Schon damals war der Wunsch nach einer Fortsetzung unüberhörbar, und so fand – auch diesmal dankenswerterweise unter Leitung von Ulrich Steinwender – im Juli an drei Donnerstagen der zweite Workshop statt. Das Konzept war leicht verändert: Eingeladen waren nicht nur Flüchtlinge, sondern auch andere Interessierte. Die Teilnehmer trafen sich nicht morgens, sondern in den frühen Abendstunden, also zu einer Zeit, in der Sprachkurse, Schule und Arbeitsstunden vorüber sind. Angeboten waren nicht nur wie beim ersten Mal Malen und Zeichnen, sondern zusätzlich Arbeiten mit Ton und an der Nähmaschine.
Tolle Resonanz
Die Teilnahme war überwältigend. Die „Unterkirche“, der große Raum unter der Kreuzkirche, füllte sich mit Leben. Es kamen Interessierte aus vielen Nationen: Iran, Syrien, Afghanistan, Türkei, Aserbaidschan…, junge Männer und Frauen, viele Kinder, eine Großmutter. Auch einige Hüstener hatten sich eingefunden. Manche kannten sich vom ersten Workshop und freuten sich über das Wiedersehen.
Meister an der Nähmaschine
Die einen arbeiteten mit Acrylfarbe und Pastellkreide, und es entstanden fröhliche Blumen- und Landschaftsbilder; aber auch Hoffnungen wurden zu Papier gebracht, z.B. ein Gewehr, aus dessen Mündung eine Blume wächst. Andere töpferten mit Hingabe und schufen bauchige Vögel, Schalen und Teller. Wieder andere erwiesen sich als Meister an der Nähmaschine und zwar so professionell, dass manch einer gebannt zuschaute und nur staunen konnte über so viel Geschick.
Auch Kinder aktiv dabei
An allen Orten waren die Kinder aktiv: ein Bild für die Oma und ein Teller für die Mama – voller Liebe und Eifer waren sie bei der Sache. Groß und Klein vereint in der Freude am Gestalten, mal ruhig und konzentriert, mal in lebhafter Kommunikation: türkisch, farsi, deutsch… Es war ein beglückendes Erlebnis für alle: Eine Arbeitsgemeinschaft war entstanden über Nationen- und Sprachgrenzen und Religionszugehörigkeiten hinweg. Jeder freute sich am kreativen Spiel mit Farben, Ton oder Stoffen, am eigenen Bemühen und dem des Nachbarn. Teilnehmer und Organisatoren blicken dankbar auf diese Stunden zurück.
Autor:Uwe Petzold aus Dortmund-Süd |
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