Gestricktes Graffiti an Freudenbergs Laternen

Die gestrickte Feld-Maus  vor dem Bauernhaus | Foto: Marita Gerwin
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Machmal sind es die kleinen Dinge des Lebens, die das Herz erfreuen! In Freudenberg haben wir kreative Köpfe entdeckt, die ihren Straßenlaternen im Dorf witzige warme Mäntel als "Bauchbinden" und "Pulswärmer" gestrickt und angezogen haben. Ein gutes Mittel gegen die Kälte im Sommer 2012. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

0der ob die Freudenberger kreativen Handarbeiterinnen die zahlreichen Gäste ihrers idyllischen Dorfes erheitern möchten? Erst auf den zweiten Blick erkenne ich die Symbolik dieser Handarbeitskunst aus Wolle in den unterschiedlichsten Farben und Motiven. Mal ist es eine Erdbeere, mal eine Feldmaus, ein anderes Mal eine kleien Hexe, die den schwarzen Laternenpfahl wärmt. In diesem verregneten Sommer 2012. Wer weiß? Auf jeden Fall eine geniale Idee! "Kunst im Öffentlichen Raum", im Straßenraum, mitten in der Fachwerk-Dorf Freudenberg im Siegerland. Manchmal sind es wirklich die unscheinbaren Dinge, die große Aufmerksamkeit erlagen, wenn man sie entdeckt und ihnen Raum gibt zur Entfaltung.

Die Handarbeits-Kunst nennt sich "Guerilla-Knitting" und stammt ursprünglich aus der USA. Guerilla Knitting, auch Urban Knitting, Yarn bombing oder gestricktes Graffiti, ist eine Form der Streetart, bei der Gegenstände im öffentlichen Raum durch Stricken verändert werden. Dies kann vom Anbringen von gestrickten Accessoires bis zum Einstricken ganzer Stadtmöbel reichen. Die Knittings können lediglich der Verschönerung dienen oder auch eine symbolische Bedeutung haben, wobei häufig feministische Aussagen anzutreffen sind.

Ihr Ursprung: Die erste Vereinigung von Guerilla-Strickern nennt sich "Knitta Please". Sie nahm ihren Anfang 2005 in Houston (Texas), als Strickerinnen begannen, Türklinken mit gestrickten Accessoires zu verschönern, anstatt Socken, Handschuhen oder Pullover zu stricken. Das gestrickte Graffiti ist heute überwiegend in Amerika, England und Spanien bekannt. Über das Internet ist die Szene gut durch einen Teil der Blogosphäre vernetzt. Das gestrickte Graffiti ist doch nett, oder? Es macht unseren grauen Alltag bunt und zaubert uns ein Lächeln ins Gesicht. Was wollen wir mehr?

Weitere interessante Fotos über Guerilla Knitting-Kunstwerke auf der ganzen Welt - von Ohio, über China bis nach Köln - finden Sie auf der Webseite von Wikipedia unter folgendem Link:

http://de.wikipedia.org/wiki/Guerilla_Knitting#Bilder

Einen kurzen Video-Film dazu aus dem Sauerland, mit dm Titel "Fast wie Christo" finden sie in der MEDIATHEK des Fernsehsenders WDR - Lokalzeit Südwestfalen. Katrin Boers, die Redakteurin, schreibt dazu: "In Altena grassiert das Strickfieber: Einige Dutzend Damen haben sich in den Kopf gesetzt, das Geländer der Lennebrücke einzustricken: Über 100 Meter müssen dafür zusammenkommen. Doch wie stellt man aus hunderten kleiner Strickflicken ein einziges großes Kunstwerk her? Eine logistische Herausforderung! Den Video-Beitrag über die Entstehung des Kunstwerkes der am 30.06.2012 ausgestrahlt worden ist, finden sie unter folgendem Link:

http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2012/06/30/lokalzeit-suedwestfalen.xml

Meine Empfehlung: Unbedingt Anschauen. Sie werden erstaunt sein!

Autor:

Marita Gerwin aus Arnsberg

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