Geschichtsbroschüre- und Pfad erklären die letzten 200 Jahre von Oeventrop
„Wissen, was früher war – eine Spurensuche“ ist der Titel der neusten Broschüre, die der Arbeitskreis Ortsgeschichte Oeventrop in diesen Tagen herausgegeben hat. Im ersten Teil der Broschüre führt der Autor Ludwig Hoppe auf dem etwa 15 Kilometer langen Geschichtspfad durch die letzten 200 Jahre Geschichte des Dorfes Oeventrop. Damit es ein entspannter Spaziergang wird, ist der Weg in 2 Abschnitte unterteilt.
Abschnitt 1 (5,5 km) beginnt am SGV Wanderheim unweit der Vogelstange und führt entlang der Straße „Zur Hünenburg“ am „Appelhof“ vorbei Richtung „Raulfs Hof“, dann durch den Ortskern und, nach einem Schlenker zum Friedhof, über den Widayweg, zum Neyl, zur Kaiser-Wilhelm-Brücke und zurück zum Startpunkt.
Abschnitt 2 (kleine Runde 5 km, große Runde 9 km) beginnt an den Sportstätten „In den Oeren“, führt vorbei an der Schützenhalle über den Ruhrtalradweg zum Rittergut Wildshausen. Zurück geht es durch die Siedlung „Glösinger Feld“, die Straße „Zum Siepenbach“ hinauf bis zum „Forstweg“, dann die“ Dinscheder Straße“ hinab zurück zum Startpunkt. Alternativ kann in Höhe des Segelflugplatzes der Weg abgekürzt werden und durch die Siedlung „Auf dem Kar“ gleich die Straße „Zum Siepenbach“ erreicht werden.
Auf diesen geschichtlichen Spaziergängen gibt der Autor durch seltenes Bild-, Karten- und Textmaterial, das aus verstreuten Quellen in den Stadtarchiven Meschede, Arnsberg und dem Landesarchiv Münster zusammengetragen wurde, Einblicke in die Entwicklungsgeschichte der drei Bauernschaften Dinterscede (Dinschede), Overendorp (Oeventrop) und Clusinchem (Glösingen), dann zum Dorf Oeventrop und schließlich zum östlichsten Stadtteil der Stadt Arnsberg.
Für diese Geschichtsbroschüre haben auch Oeventroper Bürger ihre privaten Fotoalben geöffnet und von „alten Zeiten“ erzählt. „Nur noch wenige Menschen können authentisch von den jüdischen Mitbürgern und was ihnen während des dritten Reiches in diesem Dorf widerfuhr, erzählen. Nur noch wenige haben die industrielle Blütezeit, als in den vielen Fabriken die Schornsteine rauchten, erlebt“, bedauert Franz-Josef Molitor, der für Layout und Druck verantwortlich war, den Verlust der Zeitzeugen. Wer kennt noch die Institution „Büdeken“, die Eisteiche der Brauerei Berens, die Arrestzelle in der Schule an der Kirchstraße? Woher kommen die Namen „Appelhof“, „Insel“, „Im Ufer“ oder „Im Neyl“? Gab es tatsächlich einen Esel, der ohne Führung das Bier zum Gasthof Dicke transportierte? Warum begann vor Zeiten die Südsee in Oeventrop? Auf all diese Fragen bekommt der Leser Antworten in Bildern und Texten.
Im zweiten Teil der Broschüre sind die 23 Geschichtstafeln des AKO und 4 Tafeln der KjG großformatig abgebildet. Diese Tafeln, die an geschichtlich bedeutenden Plätzen im Ort stehen, sind eine Gemeinschaftsarbeit der AKO Mitglieder. Für diese Arbeit wurde der Arbeitskreis bereits im Rahmen des „Heimat-Schecks“ vom Land NRW ausgezeichnet und gefördert.
Die Pflege des Geschichtsbewusstseins geht aber über das Aufstellen von Tafeln im öffentlichen Raum hinaus.
„Um schon bei den Kindern das Interesse für die Geschichte des Ortes zu wecken, soll zukünftig jeder Schüler der Grundschule Dinschede zu Beginn des 4. Schuljahres kostenlos dieses „Geschichtsheft“ erhalten. Die Aktion ist jeweils mit einem Geschichts-Quiz verbunden, für das der AKO wertvolle Preise ausgesetzt hat wie z. B.: Eine Familienkarte im Nass oder für das Arnsberger Museum. Leider macht Corona im Augenblick die Umsetzung dieses Projekt noch nicht möglich.“, so Ludwig Hoppe.
Sobald der normale Schulbetrieb wieder aufgenommen wird, soll der Geschichts-Quiz mit Eltern und Großeltern starten, um die Geschichte von Oeventrop wieder aufzufrischen oder ggf. neu zu erlernen.
Die hochwertig ausgestattete Broschüre ist, dank einiger Sponsoren, ab sofort für nur 3 € bei der Tankstelle Grüne an der Oeventroper Straße und bei Lotto Theine-Schenk im Widaymarkt erhältlich.
Autor:Ronald Frank aus Arnsberg |
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