Fliegender Teppich

Ich weiß nicht, ob mich eine Art von messianischem Glauben in die Lüfte gehoben hat oder war es eine Spirale des Loslassens – aber da war ich schon auf den Wolken wie ein Kometengeschoss aus Luftexplosionen.
Und dort, wo mich die mächtigen Wolken aus Wasserdampf erbarmungslos umgaben, ja, sogar die Atmung wurde mir so knapp, weil ich allmählich in einen gasförmigen Zustand verfiel, bekam ich wieder Luft wie durch eine Kehlkopfvibration, weil sich der Wind mit seinem flüssigen Stoff aus der Wolkendecke ernährte.
In dem Kondenswasser, was mich umgab, fühlte ich meine Bedürfnislosigkeit in dem Reich der Phantasie, das ich unter mir sah.
Denn ich flog auf einem fliegenden Teppich dahin und der Wind entführte mich in Traumräume, die von Molekülen wechselseitig angetippt wurden, dass um mich herum leise Musik zu hören war wie eine Warteschleife.
Und das ist die Sehnsucht! Alleine die Sehnsucht, die zählt. Da kommt kein Glück mit...
Wie alt muss ein Mensch werden, dass er das Gefühl bekommt, keine Zeit mehr zu haben, wie ein verlorener Instinkt.
Es gibt Worte, die nicht mehr verloren gehen, als die Phänomene, die sie bezeichnen.
Aber doch, kein Mensch ist in der Lage nur auf der Höhe der Zeit zu leben. Und irgendwann fühlt der Mensch, dass er keine Zeit hat. Denn die Zeit hat ihn!
Aber da war ich schon mit meinem fliegenden Teppich in meinem verwühlten Bett und landete auf wunderbare Weise auf meiner Stirn.

Autor:

Dr. Mathias Knoll aus Arnsberg

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