Der Arnsberger Folkclub hat sich aufgelöst

Nach nur 5-einhalb Jahren stellt der Arnsberger Folkclub nun seine Aktivität ein. Der Verein, aktuell gerade mal aus 18 Mitgliedern bestehend, hat sich am 12. Dezember durch den Beschluss seiner Mitgliederversammlung aufgelöst.

Zu dem einstimmigen Beschluss gab es keine Alternative, aber drei triftige Gründe.

Der erste und schwerwiegendste Grund ist, dass der bisherige in Oeventrop lebende Vorsitzende Manfred Kerl und seine Frau Dagmar Damkowski-Kerl in absehbarer Zeit wieder in ihre „alte Heimat“, nach Schleswig-Holstein umziehen werden. Ihre Versuche, nach Erreichen des Pensions- und Rentenalters in Arnsberg eine altersgeeignete, zur ebener Erde gelegene Wohnung zu mieten, verliefen leider erfolglos, so dass sie dann ein alternatives Wohnangebot in der ihnen vertrauten Ostseeregion um Kappeln/Schlei angenommen haben. Dort wartet der ebenfalls von Manfred Kerl gegründete Folkclub Ostangeln schon auf die Mitarbeit der beiden. Somit fehlt dem Arnsberger Folkclub in naher Zukunft Zweidrittel des Vorstandes.

Aufgrund der doch recht kleinen Schar der Mitglieder konnte leider kein vollständiger Vorstand mehr gebildet werden. Es fehlten einfach Menschen, die die notwendigen Arbeiten und Tätigkeiten in den Bereichen Licht- und Tontechnik sowie Grafik-Design und Werbung hätte übernehmen können oder wollen.

Ein weiterer Grund für die zur Auflösung führende Vereinskrise liegt in der aktuellen Corona-Pandemie, die dem Arnsberger Folkclub wohl auf noch nicht absehbare Zeit die Durchführung von Konzerten versagen wird. Der vom Arnsberger Folkclub gern genutzte Saal des Bürgerbahnhofs steht in Zukunft für Konzerte nicht mehr zur Verfügung und die Nutzung der KulturSchmiede ist mit Kosten verbunden, die vom Folkclub unter den aktuell geltenden aber auch bei Lockerungen weiter geltenden Hygienebedingungen nicht zu erwirtschaften sind. Somit sind die wesentlichen Satzungsziele des Arnsberger Folkclubs nicht realistisch zu erreichen.

Die Mitglieder waren von der Situation sehr betroffen und traurig, sahen aber keine andere Lösung als die Auflösung. Es ist schade um das Team, das nun nach 5-einhalb Jahren fruchtbarer gemeinsamer Arbeit auseinandergeht. Aber auf die Erinnerungen und die Erfahrungen möchte man auch in Zukunft nicht verzichten.

In einer Rückschau fiel der Blick auf fast 30 Konzerte mit hochkarätigen Künstlern aus vielen verschiedenen Kulturkreisen mit vielen überraschenden, inspirierenden, fesselnden und magischen Momenten. Man erinnerte sich an viele Tanzfeste mit Livemusik, die eine ganz besondere Atmosphäre in den Bürgerbahnhof zauberten und viele Menschen als Musiker und als Tänzer begeisterten, an Folktreffs und Sessions und nicht zuletzt erinnerte man sich stolz an das große Ruhrtal-Roots-Festival, für das der Arnsberger Folkclub 2017 in der Arnsberger Öffentlichkeit große Anerkennung erntete.

Ein großer Dank gilt den vielen Künstlerinnen und Künstlern, die sich zum Teil von weit her auf den Weg in den Arnsberger Folkclub gemacht haben, um die Menschen hier mit ihrer Musik, mit ihrer Kunst zu bereichern. Es hat sich jedes der vielen Konzerte gelohnt! Es lohnt sich immer, einmal über den Tellerrand der eigenen Kultur hinaus zu schauen. In diesem Zusammenhang ist es schön und begrüßenswert, dass man sich in Arnsberg weiter an Folk- und Weltmusik wird erfreuen können. Denn im Gespräch mit Kirsten Minkel und Andreas Witte vom Arnsberger Kulturbüro, die den Arnsberger Folkclub stets unterstützt haben, wurde deutlich, dass die hiesigen Folk- und Weltmusik-Freunde darauf hoffen können, dass dieses Genre in den Arnsberger Spielstätten weiterhin präsent bleiben wird.

Das alles wäre aber nicht ohne ein stets so interessiertes und begeisterungsfähiges Publikum möglich gewesen, auf das sich der Arnsberger Folkclub immer verlassen konnte und bei dem sich die Mitglieder des Vereines nun ein letztes Mal herzlich bedanken.

Nicht zuletzt gebührt der Dank der Presse, den Redakteurinnen und Redakteuren, die stets verlässlich unseren Bitten um Veröffentlichung und Würdigung unserer Veranstaltungen nachgekommen sind. Die regionale Presse hat es dem Verein leichtgemacht, sich positiv im Bewusstsein des Publikums zu verankern. Dank dafür!

Abschließend bleibt nur noch zu sagen (mit gezogenem Hut und einer tiefen Verbeugung):

„Adieu! Es waren 5 wunderbare Jahre mit euch“.

Es winken alle Mitglieder!

Habt es gut und bleibt gesund!

Der Vorstand
Manfred Kerl - Dagmar Damkowski-Kerl - Theo Verhoeven

Autor:

Ronald Frank aus Arnsberg

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