Eröffnung am 1. März in Arnsberg
Das Paradies vor der Haustür: Neue Ausstellung im Sauerland-Museum

Die Talsperren brachten den Campingtourismus ins Sauerland (v.l.: Landrat Dr. Karl Schneider und Museumsleiter Dr. Jürgen Schulte-Hobein). Foto: peb
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  • Die Talsperren brachten den Campingtourismus ins Sauerland (v.l.: Landrat Dr. Karl Schneider und Museumsleiter Dr. Jürgen Schulte-Hobein). Foto: peb
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„Nach der Ausstellung ‚August Macke. Ganz nah´ hier im Sauerland-Museum liegt die Messlatte hoch“, verweist Landrat Dr. Karl Schneider auf 31.000 Besucher. „Aber ich bin mir sicher, dass die Verantwortlichen um Dr. Jürgen Schulte-Hobein mit ‚Das Paradies vor der Haustür´ etwas auf die Beine gestellt haben, was wieder für große Aufmerksamkeit sorgen wird.“ 

Er bemerkte zudem, dass diesmal nicht die Kunst im Mittelpunkt steht, sondern das kulturhistorische Element die Basis bildet. „Wir sind nicht einseitig, zeigen bereits jetzt große Vielfalt“, ist der Landrat stolz auf den „Neubau mit Strahlkraft“. Auch der Museumsleiter zeigte sich vom neuen Angebot überzeugt: „Ich bin selbstbewusst genug, um zu sagen, dass es keinen Rückschritt gibt.“ Bereits vor zwei Jahren wurde mit der Konzeption begonnen, eine professionelle Umsetzung sollte den Erfolg sicherstellen. „Wir sind ein Museum ohne eigene Exponate, wir müssen alles zusammentragen, frühzeitige Planung ist wichtig“, gibt Schulte-Hobein Einblicke in die Problematik. „Das Ergebnis zeigt, dass wir alles richtig gemacht haben.“

"Vom Revier ins Sauerland"

Die Ausstellung, Untertitel „Vom Revier ins Sauerland“, ist über zwei Geschichten aufgebaut. Zum ersten die chronologische Entwicklung: 1903 gab es erstmals Urlaubstage für Arbeiter, ganze drei. Aber es war ein Beginn, und erste „Touristen“ fanden den Weg. Natürlich war die entsprechende Infrastruktur nötig, die Eisenbahn etwa wurde ausgebaut. In späteren Jahren bestimmte das Automobil das Geschehen. Und warum in die Ferne reisen, wenn das Gute liegt so nahe? In einem kleinen Filmschnipsel erklärt zur Einstimmung Humorist Jürgen von Manger, als Kunstfigur Adolf Tegtmeier in den 50-er und 60-er Jahren eine bekannte Größe im Ruhrgebiet, dass er die Wahl hatte zwischen dem Land der 1.000 Berge und Italien. „Natürlich ging´s ins Sauerland, da weiß ich, was ich habe.“ Die verschiedenen Medien, Schrift, Bild, Ton, Filme, sogar eine VR-Brille, werden zur Information genutzt.

Von einzelnen Sommerfrischlern bis zum Massentourismus 

Rauchende Schlote im Ruhrgebiet - die paradiesische Landschaft im Sauerland: Da war es kein Wunder, dass bei den Menschen in den Großstädten Sehnsüchte entstanden. Harte Arbeit unter Tage, sogar die Staublunge eines Bergmanns wird gezeigt, sowie enge Wohnverhältnisse weckten Träume nach Erholung in frischer Luft. So kamen erste Ausflügler, damals "Sommerfrischler" genannt, in die Region zwischen Arnsberg und Winterberg. Zwar wurde die Reiselust 10914 abrupt unterbrochen, doch 1924, bedingt durch höhere Löhne, mehr Urlaub und erste Werbung der um Touristik bemühten Kommunen, begannen die Reisen wieder. Ebenso 1948, nach der Einführung der Mark, die Menschen wollten Abwechslung, im Sauerland wurde sie gefunden.

Umgestaltung in "active area"

Die zweite Geschichte, die sich wie ein roter Faden durch die Ausstellung zieht, zeigt den Zusammenhang von Gastgebern und Gästen. Der typische vermietete Raum, ohne fließendes Wasser, gibt Einblick in die damaligen Erwartungen. Als schließlich rauchende Schlote immer seltener wurden und sich das Gebiet um die Ruhr selbst Erholungsgebiete leistete, reagierte das Sauerland mit der Umgestaltung in eine „Active Area“. Auch hier zeigen Objekte und Impressionen die heutige Struktur. Vom 1. März bis zum 30. August will die Ausstellung „Das Paradies vor der Haustür“ ähnliche Besucherzahlen wie bei „Macke“ erreichen. Landrat Dr. Karl Schneider ist zuversichtlich, dass hier ein weiterer Meilenstein gesetzt wird.

Die Talsperren brachten den Campingtourismus ins Sauerland (v.l.: Landrat Dr. Karl Schneider und Museumsleiter Dr. Jürgen Schulte-Hobein). Foto: peb
Die Besichtigung beginnt mit einem kleinen Film.  | Foto: Peter Benedickt
Autor:

Lokalkompass Arnsberg-Sundern aus Arnsberg

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