Kriminalstatistik im HSK
Sauerländer leben sicher: Rückgang bei Straftaten
„Das Sauerland ist eine der sichersten Regionen in Nordrhein-Westfalen“, stieg Landrat Dr. Karl Schneider in die Pressekonferenz zur HSK-Kriminalstatistik ein. „Wir können sicher sein, dass die Polizei in unserer Region gut aufgestellt ist.“
So sank die Anzahl der angezeigten Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 3,18 Prozent auf 12.501 Fälle. Da zudem die Gesamtaufklärungsquote gesteigert werden konnte, um 2,07 Prozent auf nunmehr 62,8 Prozent, belegt die Kreispolizeibehörde (KPB) Hochsauerlandkreis im Vergleich in ganz NRW den vierten Rang.„Auch wenn oft das subjektive Empfinden entsteht, dass dem nicht so ist, wir machen es den Tätern schwer“, erklärte Polizeidirektor Klaus Bunse. Die Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen im vergangenen Jahr war wieder ein Behördenschwerpunkt, leider gab es bei der Erfassung in die Polizei-Kriminalstatistik eine Zunahme um 27 auf 246 Fälle. „Zu erklären ist dies in der statistischen Aufnahme einer Tatserie aus 2018, die erst in 2019 einfloss“, begründete Bunse die Steigerung.
Steigerung bei der Aufklärung
Strukturen verändern sich jährlich, einige Bereiche steigen, oft auch durch eine geänderte Art der Einordnung, andere sinken. So ist die Gewaltkriminalität um 65 (12,8 Prozent) auf 442 Fälle zurück gegangen, während die Fallzahlen bei der Rauschgiftkriminalität (1.074 gegenüber 818) stark nach oben kletterten. „Hier haben wir verstärkt operative Kräfte eingesetzt, dazu kam eine persönliche Verstärkung der Sachbearbeitung,“, gibt es Gründe. „Denn wie es so ist, wo verstärkt nachgehakt wird, werden verstärkt Straftaten aufgedeckt.“
"Täter absolut skrupellos"
Kriminalrat Thomas Vogt, seit dem Herbst Leiter der Direktion Kriminalität im HSK, machte sich Sorgen bei den Betrugsdelikten: „Gerade ältere Mitmenschen fallen immer wieder auf den Enkeltrick oder falsche Polizisten herein.“, so Vogt. Der Täterkreis ist absolut skrupellos, zudem perfekt ausgebildet. Oft wird sogar eine Kombination zwischen Enkel/Polizei angewendet, zudem sitzen die Täter meist im Ausland und schicken nur kleine Fische vor Ort los: „Deshalb wird es auch eine hohe Dunkelziffer geben.“
Polizei informieren!
Landrat Schneider liegt die Bekämpfung dieser Masche sehr am Herzen: „Wir werden weiter aufklären. Ich bitte darum, im Zweifel die Polizei zu informieren.“Um vergleichbare Zahlen zu bekommen, wird die Anzahl der Straftaten auf je 100.000 Einwohner hochgerechnet und somit die Kriminalhäufigkeitszahl (KHZ) erstellt. Dabei liegt der HSK bei 4.799, Nordrhein-Westfalen bei 6.847. „Hier stehen Städte wie Dortmund (9981) oder Hamm (7588) sowie die Kreise Unna (5534) und Soest (5295) meist weit vor unserer Region“, bekräftigt noch einmal KR Thomas Vogt.
Insgesamt seien 5.401 Tatverdächtige ermittelt worden, darunter 4.157 (77 Prozent) männliche Personen. Der Bereich der Erwachsenen stellte mit 4.106 Personen den größten Anteil, vor den Jugendlichen (557), Heranwachsenden (512) und Kindern (226).
Zwei Tötungsdelikte
Bei der Gewaltkriminalität, darunter werden Tötungsdelikt, Vergewaltigungen, sexuelle Übergriffe im besonders schweren Fall, gefährliche und schwere Körperverletzungen und Geiselnahme eingeordnet, kamen zwei Pistolen, 25 Messer, 134 weitere und 185 Mal keine Tatmittel zum Einsatz.
Leider mussten auch zwei Tötungsdelikte genannt werden. Anfang des Jahres wurde ein 67-Jähriger in Medebach tot in seiner Wohnung gefunden, und nach intensiver Ermittlungsarbeit wurden die vermeintlichen Täter in Rumänien verhaftet.Der zweite Fall geschah im September, als Arbeiter aus der Ukraine ihren Kollegen umbrachten und die Leiche anschließend in einem Maisfeld versteckten.
Besonderes Augenmerk auf sexuellen Missbrauch von Kindern
Gerade nach den Vorfällen in Lügde hat die Polizei im HSK ein besonderes Auge auf den sexuellen Missbrauch von Kindern und der Verbreitung von Kinderpornografie. „Hier sind wir verstärkt tätig“, bestätigt Vogt. Aber es ist eine belastende und umfangreiche Arbeit: „Millionen von Fotos müssen gesichtet werden, rund 34 Tetra-Byte. Das ist nicht in ein paar Tagen zu schaffen.“
Landrat Dr. Karl Schneider will sich nicht ausruhen: „Wir werden weiter präventiv tätig sein. Sei es mit den Kampagnen „Riegel vor“ oder Augen auf – Tasche zu“ sowie Objektberatungen zum Einbruchschutz.“
Autor:Lokalkompass Arnsberg-Sundern aus Arnsberg |
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