Tag des Bierkellers am 7. Oktober in Herdringen

Vorbereitungen für den "Tag des Bierkellers" in Herdringen. | Foto: Bernd Morlock
  • Vorbereitungen für den "Tag des Bierkellers" in Herdringen.
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Der Bund Heimat und Umwelt (BHU) hat für 2018 „Historische Keller“ als Kulturdenkmal des Jahres ausgerufen. Das war der Auslöser, in Herdringen unter der Schirmherrschaft von "Forum Herdringen" und Jungschützen einen „Tag des Bierkellers“ zu veranstalten. Am Sonntag, 7. Oktober, werden um 13 Uhr die Tore der Gemeinschaftshalle Herdringen und des Bierkellers geöffnet.

In der Schwemme werden ausgewählte Ansichten alter Herdringer Postkarten präsentiert, die die eine oder andere Herdringer Geschichte erfahrbar machen. Auch Informationen zur Freilichtbühne sowie zur Heinrich-Knoche-Welt werden geboten. Die Jungschützen zeigen den alten Bierkeller und sorgen mit Würstchen und Getränken fürs leibliche Wohl. Gleichzeitig wird es eine zweistündige Dorfführung durch das alte Dorf geben.

Dorfgemeinschaft fördern

Das "Forum Herdringen", ein Arbeitskreis für Dorfgeschichte und -entwicklung e.V., hat sich mit den Jungschützen für diesen Tag zusammengetan. „Das unterstreicht unser Anliegen, die Dorfgemeinschaft durch Bewusstmachung der Geschichte zu fördern. Wir sind froh, dass die Jugend in Person der Jungschützen diese Idee und diesen Tag sofort begeistert aufnahm“, so der Vorsitzende des Arbeitskreises Falk Christiani. „Für uns ist es eine Ehrensache, hier mitzumachen. Nicht umsonst haben die Gründer der Jungschützen sich das Motto ‚Altes erhalten – Neues gestalten‘ gegeben. Das steht auf unserer Standarte, das wollen wir auch heute leben“, ergänzt der Vorsitzende der Jungschützen Moritz Voßbeck.

"Alter Bierkeller" bereits 1855 erbaut

Die Jungschützen wurden im Dorf Herdringen 1999 gegründet. Sie übernahmen die Pflege des „Alten Bierkellers“ gegenüber der Gemeinschaftshalle. Der „Alte Bierkeller“ wurde 1855 erbaut. Bereits 1826 stand dort ein Bierkeller, der aber wohl mehr ein Provisorium war. Schiefe Wände und herabfallende Mauersteine stellten eine Gefahr dar. Mit Vertrag vom 20. Februar 1855 erhielt der Steinhauer Philipp Struck den Auftrag, den vorhandenen Bierkeller abzureißen und einen neuen zu errichten. Der Bierkeller wurde mit Gewölbedecke knapp zehn Meter in den felsigen Hang des Krähenbrinks aus Bruchsteinen gebaut.
In diesen Zeiten waren die Aufgaben zum Schützenfest noch anders definiert. Die Scheffen wurden damals vom Hauptmann und Fähnrich der Bruderschaft benannt und mussten für das anstehende Hochfest das Bier brauen. Im Bierkeller wurde dann das Bier gelagert, mittels Eisblöcken gekühlt und "gehofft, dass es zum Schützenfest auch noch schmecke." Daran erinnert heute noch die Generalversammlung vor dem Schützenfest, die „Bierprobe“. Der obere Teil des Kellers ist nur über eine Leiter von der Straßenseite zugänglich. Auf dem Dachboden wurden bis 1904 die Tische und Bänke vom Schützenhof zwischen den Festen aufbewahrt.

Geschichte näher bringen und Zusammenhalt stärken

„Herdringen hat sich mit dem Tag des Bierkellers ins Zeug gelegt, um dem Publikum Geschichte näher zu bringen. Wir hoffen auf eine rege Beteiligung der eigenen Bevölkerung und auch aus dem Umland. Den Schützenverein zwischen Tradition und Moderne entwickeln, die Dorfgemeinschaft bewahren, den Zusammenhalt von Jung und Alt stärken, das Miteinander von Mensch zu Mensch weiterleben – genau das gelingt im Sauerland. Und wenn wir das am 7. Oktober vermittelt bekommen, hat sich der Aufwand gelohnt“, rundet Ortsheimatpfleger Bernd Morlock ab.

Autor:

Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim

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