"Parole Emil" schweißt auf der Freilichtbühne Herdringen 60 Kinder zusammen

"Parole Emil" - 60 Kinder jagen in dieser Saison auf der Freilichtbühne Herdringen einen Dieb. Fotos: Albrecht
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Herdringen. Ideales Wetter und vor allem keine Gewitter belohnte am letzten Wochenende die Vorbereitungen der Schauspielerinnen und Schauspieler im Kinderstück der Freilichtbühne Herdringen. Die „Parole Emil“ schweißte für über zwei Stunden 60 Kinder und Jugendliche unterhaltsam zusammen.

„Wir haben lange gewartet und hart gearbeitet“, begrüßte der Vorsitzende der Freilichtbühne Herdringen, Matthias Münstermann die vielen Gäste. Fast 700 hatten sich die erste Premiere der Saison zu Pfingsten nicht entgehen lassen wollen.
Münstermann, der mit dem Sunderner Bürgermeister Detlef Lins und der stellvertreten Bürgermeisterin Rosemarie Goldner sowie Heribert Knecht als Vorsitzendes des Verbandes deutscher Freilichtbühnen und dem ehemaligen Freilicht-Regisseur Udo Riemer noch weitere Ehrengäste begrüßen konnte, lobte zunächst die Gäste. „Eine gut besuchte Premiere ist die schönste Bestätigung für ehrenamtliche Arbeit“, so Münstermann.

Schöne Bestätigung für ehrenamtliche Arbeit

Der Vorsitzende des Vereinsrings Herdringen, Michael Brüne, gab mit seiner Ansprache schließlich den offiziellen Startschuss in die neue Bühnensaison. „Vor 42 Jahren hat es auf der Bühne das erste Theaterstück für Kinder gegeben“, erinnerte Brüne. Und im Jahre 2014 könne man nun den ersten Kinderkrimi aufführen. Sein Dank ging an alle aktiven Schauspieler, vor allem die rund 60 Kinder auf der Bühne. Ihr Schauspiel auf der Bühne sei als Engagement für andere zu bewerten. Mit dem Losungsspruch der Kinderbande - „Parole Emil“ - gab er den Eröffnungsspruch.

In wahre Krimistimmung wurden die großen und kleinen Zuschauer auf der Freilichtbühne dann auch gleich mit einer musikalischen Anleihe an der Erkennungsmelodie von „Stahlnetz“ versetzt. Die Melodie des einstigen Straßenfegers verfehlte auch in Herdringen ihre Wirkung nicht. Gleiches gilt es auch für die Kofferchoreografie zu sagen, die zum Start der Spielszenen den inhaltlichen Einstieg übernahm.

Erzählte Geschichte von Erich Kästner

Auch wer die Geschichte von Erich Kästner nicht mehr parat hatte, konnte gleich auf dem Bahnhof Herrn Grundeis (Dirk Hammel) als aufdringlichen Fießling des Stücks erkennen, den er bis zur Schlussszene brillant spielte. Fast hätte man schon voll in die Bedrohungsthematik einsteigen können, hätte sich nicht zuvor Emils Mutter (Susanne Franke) mit stets überbordender Liebe von ihrem Sohn Emil (Jonas Baltrusch) verabschiedet.

Küsschen, Drücken, nochmal Küsschen - „und vergiss nicht dies noch das...“ erinnerten die lachenden Zuschauer wohl an die eigene Kindheit. Endlich von der Mutter „losgeeist“ lernt Emil den Fießling Grundeis kennen, der ihm das Geld abnimmt. Was für ein Glück, dass Emil „Gustav mit der Hupe“ (Niklas Padberg) begegnet, der in Windeseile seine Helfer für eine Beschattung des Diebes organisieren kann.
Ein überraschtes Raunen kam von den Zuschauern, als sich aus allen Himmelsrichtungen immer mehr Kinder auf der Bühne versammelten, und es plötzlich quirlig auf der Bühne wurde. Ob beim Schmieden des Schlachtplans mit „dem Professor“ (Moritz Voßbeck) oder den verschiedenen Verfolgungsszenen: Ohne die lebendige Kinderbande wäre das Spiel wohl nur halb so schön gewesen.

"Kleiner Dienstag spielt sich in die Herzen der Zuschauer

In die Herzen der Zuschauer spielte sich vor allem der „kleine Dienstag“ (Vanessa Junghölter), der motiviert den Telefondienst für die jungen Detektive übernahm. Als es zum Ende des Stückes für den Dieb Grundeis buchstäblich immer enger auf der Bühne wurde, konnte die lebendige Kinderschar wieder auftrumpfen: Von allen Seiten strömte sie auf die Bühne und trieb den Dieb in die Enge.

Spät, aber eindrucksvoll kamen auch die anderen Erwachsenen Kommissar und Polizisten zum Spiel, und ließen die Kinder zu Wort kommen. Zum „Happy End“ musste Emil noch einmal gefühlt Tausend Küsse seiner nun stolzen Mama über sich ergehen lassen. Emil genervt - die Zuschauer restlos begeistet...!

Mehr über die Freilichtbühne Herdringen

Autor:

Frank Albrecht aus Arnsberg

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