Erinnerungen an heiße Zeiten

Wenn meine Enkelkinder uns heute besuchen, und kaum sind sie in der Türe klagen, wie heiß es ihnen sei, und sie unbedingt ein Eis zum kühlen als erste Hilfe benötigten, kommen Erinnerungen an meine( heißen) Zeiten!
Damit meine ich nicht meine ersten Kontakte zum weiblichen Geschlecht, da decken wir den Mantel des Schweigens drüber, sondern an meine Kindheit.
Schon damals brauchte man um über die Runden zu kommen einen Nebenjob.
Mein Vater verkaufte in seiner Freizeit, nach einem harten Arbeitstag im Sommer Eis im Neheimer Stadtgebiet.
Unvergesslich sind meine Erinnerungen an den Eiswagen der Familie Rode aus der Schobbostrasse in Neheim.Der Handkarren stand meist in der Hauptstrasse in Neheim in Höhe des jetzigen Glockenspiels. Die Worte klingen mir noch heute im Ohr........
Erdbeer, Schokolade und ein langgezogenes und Nuss. Angekündigt durch eine unüberhörbare Handglocke. Eine Kugel kostete 10 Pfennig im Hörnchen.
Herr Rode lies sich nie aus der Ruhe bringen, und hatte für jeden stets ein Lächeln, oder einen Ratschlag parat.Selbst wenn man ihn foppen wollte mit der Bestellung......
Ein gemischtes Eis im Becher mit Sahne für 10 Pfenning , kriegte er das abgesehen von der Sahne hin.Aber schon damals war Eis kein tägliches Vergnügen, sondern etwas besonderes. Für kleine Gefälligkeiten beim Nachbarn oder als braves Kind in der Familie gab es als Belohnung schon mal 5 oder 10 Pfennige.
In meinem späteren Beruf als Konditor konnte ich abschätzen, wieviel Arbeit, Fachwissen und der richtige Umgang mit Zutaten für die Eisherstellung dazugehörten.
Eis am Stiel kann noch so lecker sein, bei meinen Erinnerungen an mein 10 Pfenning Eis läuft mir noch heute das Wasser im Munde zusammen.