Alanis Morissette: So klingt ihr neues Album
Alanis Morissette hatte mit dem Album „Jagged Little Pill “ (1995) einen Meilenstein des Pop geschaffen. Seit heute ist ihr neues Album „Havoc And Bright Lights“ erhältlich.
„Schon wieder Alanis Morissette?!“ Diese Frage haben sich viele Besucher des Festivals Rock am Ring über die Jahre gestellt, wo die kanadische Sängerin über die Jahre zum Line-Up gehörte. Sechs Alben hat sie seit ihrem Hit „Ironic“ veröffentlicht, Best Of-Werke und sonstige Füller nicht mitgezählt. Davon hängen geblieben ist hierzulande - nichts. Alanis Morissette, das ist die Frau mit der immer gleichen Frisur, die gar nicht älter zu werden scheint, langweilige Klamotten trägt und seit gefühlten hundert Jahren nur diesen einen Song singt.
Cool ist sie trotzdem irgendwie, denn Morissette ist das, was die wenigsten in der Musikindustrie sind: authentisch. Ihre Popularität lässt sich in Zahlen ausdrücken; sage und schreibe 60 Millionen Alben hat sie verkauft und sieben Grammys gewonnen.
Aber auch das würde uns nicht weiter interessieren, wenn - ja, wenn es ihr nicht tatsächlich gelungen wäre, endlich an ihren damaligen Welthit anzuknüpfen. Die energiegeladene erste Singleauskopplung „Guardian“ weiß zu überzeugen und macht Lust auf mehr. Dieses „Mehr“ liefert uns die Mutter eines zweijährigen Sohnes in Form des Full-Length Albums „Havoc And Bright Lights“, an dem sie mit Guy Sigsworths (Madonna, Björk) gearbeitet hat. Heraus gekommen ist ein Werk, das die Erwartungen, die aufgrund der ersten Single“ entstehen, zwar nicht ganz erfüllt, aber durchaus seine Momente hat. Songs wie „Receive“ und „Edge Of Evolution“ schlagen in eine ähnliche Kerbe wie „Guardian“, „Numb“ ist endlich einer dieser Titel, die diese, von Morissette viel beschworene, geerdete, organische Stimmung vermitteln.
Songs dieser Art stehen der Sängerin wesentlich besser zu Gesicht als die belanglosen Kuschelrocknummern „Win And Win“, „Spiral“ oder „Till You“. Leider sind sie auf „Havoc And Bright Lights“ spärlich gesät.
Autor:Manuela Lieflaender aus Menden (Sauerland) |
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