Verbraucherzentrale NRW berät zu Solarstromanlagen flächendeckend in Südwestfalen
Solarstromanlagen richtig planen
Sonnenstrom auch von Dächern mit Ost-West Ausrichtung
Eine Solaranlage auf dem Eigenheim lohnt sich immer noch – vor allem dann, wenn die Bewohner den erzeugten Strom selbst nutzen. Doch um die wichtigsten Fragen zur Ausrichtung und Größe der Anlage sowie möglichen Fördermöglichkeiten vor der Investition zu klären, ist eine kluge und fachkundige Planung unerlässlich.
Das wichtigste Ziel dieser Planung ist nicht mehr, wie zu Zeiten hoher Einspeisevergütung, möglichst viel Strom zu verkaufen. Stattdessen sollte eine Anlage heute so ausgelegt werden, dass ein möglichst großer Teil des selbst produzierten Stroms direkt verbraucht wird. „Strom einzukaufen kostet viel mehr, als der Verkauf einbringt“, sagt Dr. Johannes Spruth, Energieberater der Verbraucherzentrale in Arnsberg „Deshalb ist es sinnvoller, den eigenen Bedarf mit Strom vom Dach zu decken als diese Energie billig zu verkaufen und selbst die teure aus dem Netz zu nutzen.“ Die größte Hürde dabei: Die Energie wird oft nicht zu dem Zeitpunkt benötigt, zu dem sie erzeugt wird. „Ohne besondere Maßnahmen kann ein Haushalt in der Regel rund 20-25 Prozent des Stroms vom eigenen Dach selbst nutzen“, erklärt Dr. Spruth. „Wer aber seine Geräte klug einsetzt, indem er zum Beispiel die Waschmaschine bei Sonnenschein anlaufen lässt, kommt auf bis zu 30 Prozent.“
Die Sonnenstromproduktion lohnt sich deshalb nicht mehr nur auf Dächern mit südlicher Ausrichtung: „Heute rechnen sich Dächer in Ost- und Westrichtung oft, da hier der Anteil des Eigenstromverbrauchs in den Morgen- und Abendstunden gesteigert werden kann“, sagt der Energieexperte der Verbraucherzentrale NRW. Mit Hilfe von moderner Speichertechnik kann mehr als die Hälfte der hausgemachten Energie gleich zum Einsatz kommen und der Bedarf an teurem Strom aus dem Netz gesenkt werden.
Ob sich eine Investition in eine Photovoltaikanlage zu Hause lohnt, kann oft am besten bei einem Beratungstermin vor Ort geklärt werden. Für 60 Euro kommen die Energie-Experten der Verbraucherzentrale bei selbstgenutzten Ein- und Zweifamilienhäusern zum Ratsuchenden nach Hause. Während der Solarstromberatung, klären die Energieexperten, ob der Einsatz der Technik sinnvoll erscheint, empfehlen gegebenenfalls Art und Größe der Anlage, weisen auf wichtige technische Rahmenbedingungen hin und beziffern die zu erwartenden Investitionskosten sowie die Gewinne durch Stromeigennutzung und Einspeisung. Sie bewerten die baulichen Gegebenheiten und geben konkrete Empfehlungen und Tipps zu Fördermitteln.
Die Vor-Ort-Beratung wird von der Europäischen Union, dem Land NRW und der Stadt Arnsberg gefördert. Termine können telefonisch unter 0 29 32-510 97-03 (mo - fr 9 -12 Uhr) oder 0 29 32 -510 97-05 oder arnsberg.energie@vz-nrw.de oder unter der Hotline 0180 1 11 5 999 (Festnetzpreis 3,9 ct/min, Mobilfunkpreis max. 42 ct/min) sowie im Internet unter www.vz-nrw.de/energieberatung vereinbart werden.
Autor:Carsten Peters aus Arnsberg |
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