"K.O.ntrolle behalten": Vorsicht vor K.O.-Tropfen - Infostand bei "Neheim live"

Hand drauf: Rolf Christoph Haase, Hilka Scherf-Theißen (Kiju), Britta Jäger, Kerstin Arndt und Andrea Aland (v.l.) sind die Organisatoren der Präventivaktion gegen K.O.-Tropfen in Getränken. Foto: peb
  • Hand drauf: Rolf Christoph Haase, Hilka Scherf-Theißen (Kiju), Britta Jäger, Kerstin Arndt und Andrea Aland (v.l.) sind die Organisatoren der Präventivaktion gegen K.O.-Tropfen in Getränken. Foto: peb
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Schnell ist es passiert, das Glas nur mal kurz abgestellt, einmal weggeschaut, und schon sind ein paar K.O.-Tropfen im Getränk. Mädchen und Frauen haben dann kaum die Möglichkeit, die heimlich zugeführten Tropfen zu bemerken.

„Wir möchten sensibilisieren, vor Schaden bewahren“, erklärt Kerstin Arndt vom Kinder- und Jugendzentrum Neheim. Sie hat im Fernsehen einen Bericht gesehen und war erschrocken, wie einfach es ist, junge Leute, aber auch Frauen mittleren Alters, willenlos zu machen. „Es muss niemand denken, dass solche Aktionen nur in Berlin passieren, auch im Sauerland sollte sich kein Mädchen in Sicherheit fühlen.“
Gerade zurzeit wird eine große Gruppe von 14- bis 16-Jährigen im Kiju betreut. „In dem Alter beginnt die Partyzeit“, so Arndt. „Wir möchten nicht das Feiern schlecht reden, sondern aufmerksam machen, dass aufeinander geachtet wird.“

Bei ersten Anzeichen für Hilfe sorgen

Sollten sich plötzlich bei der Freundin komische und unerwartete, noch nie gesehene Reaktionen zeigen, für Hilfe sorgen, Freunde oder Personal ansprechen. In deutlichen Fällen sogar die Polizei informieren.
Präventiv tätig werden ist das Ziel: „Deshalb werden wir nun bei ´Neheim Live´ einen Informationsstand aufstellen“. Am Freitag, 22. Juni, sind die Initiatorinnen, neben dem Kiju der Sozialdienst katholischer Frauen, in der Fußgängerzone in Höhe des Pfarrbüros zu finden.

Zusammen kommen - zusammen bleiben - zusammen gehen

„Wir werden dann Bierdeckel mit speziellen Botschaften verteilen“, erklärt Britta Jäger vom SKF. „K.O.ntrolle behalten - lass dich nicht ausschalten“ ist das einprägsame Motto für diese Aktion. Tipps werden gegeben: „Zusammen kommen. Zusammen bleiben. Zusammen gehen“. Oder „Getränke und Essen nur selbst annehmen“. „Wir wissen, dass es keinen 100-prozentigen Schutz gibt“, ist sich Kerstin Arndt bewusst. „Aber der Zusammenhalt wirkt sicherlich abschreckend auf potentielle Täter.“

"Spikeys" werden verteilt 

Zudem werden sogenannte Spikeys verteilt: Deckel für Gläser oder Verschlüsse für Flaschen. Da können nur Strohhalme durchgesteckt werden. „Jeweils 750 Stück sind geordert, bezahlt aus der Förderkasse des Erzbistums“, weiß Arndt dieses Geld gut angelegt.

Auch Jägerverein und Schützenverein machen mit

Da auch die Schützenfestsaison ansteht, war es nur ein kleiner Schritt, Jägerverein und Schützenbruderschaft anzusprechen. Rolf Christoph Haase von St. Johannes Baptist war von der Idee sofort überzeugt: „Ein guter Beitrag zur Prävention. Ich kenne zwar keinen aktuellen Fall, aber Rückmeldungen dürften auch selten sein.“ Die Schützen werden nun auf ihren Feiern auf die Thematik hinweisen.
Auch der Jägerverein, der in 2018 sein großes Fest feiert, steuert eigene Initiativen bei. Andrea Aland von der Jugendkompanie: „Wir werden die Informationen von den Bierdeckeln mit Beamern auf die Leinwände im Festzelt projizieren.“

Autor:

Lokalkompass Arnsberg-Sundern aus Arnsberg

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