Hochkonjunktur bei Verbraucherfragen - weiter viel Arbeit für die Beratungsstelle
Unerlaubte Werbeanrufe oder der Nepp aus dem Internett - bei Marlies Albus und ihrem Team von der Beratungsstelle in Neheim steht das Telefon nie still. 14.734 Ratsuchende wandten sich 2009 an die Verbraucherzentrale (VZ) - Tendenz steigend.
Vermeintliche Gewinnbenachrichtigungen an Verbraucher und daraus folgende Kontoabbuchungen oder die alte Leier mit den unerlaubten Werbeanrufen - gutes Recht muss auch in Arnsberg hart erstritten werden. „Die Liste der Betrügereien oder Betrugsversuche ist lang“, weiß Marlies Albus, Leiterin der Beratungsstelle zu vermelden.
Längst ist es schon nicht mehr allein der per Gesetz inzwischen verbotene Werbeanruf ohne Einwilligung, dessen dabei aber abgeschlossener Vertrag rechtsgültig ist. „Das ist doch ein Paradoxon, das die Politik schnellstens abstellen sollte“, so die Forderung der Verbraucherschützer. „Der Telefonterror reißt einfach nicht ab“, so Albus.
In einem Fall wurden z.B. einer Verbraucherin „tolle“ Sitzplatzkarten für die Semperoper übers Internet verkauft. Erst vor Ort stellte sie fest, dass es Karten der billigsten Kategorie waren. Aber auch mit der Tarifumstellung bei PrePaid-Karten fürs Handy sind Menschen in die Irre geführt worden.
„Verbraucherschutz wird immer wichtiger“, kommentierte auch Landrat Dr. Karl Schneider. Schon das Beispiel der geänderten Verpackungsgröße trage zu immer mehr Verunsicherung der Bürger bei. Der Hochsauerlandkreis unterstützt die Arbeit der VZ mit 40.000 Euro jährlich und hat mit der Sparkasse noch einen Sponsor für weiter 12.000 Euro gefunden.
Ein Umdenken in der Politik fordert auch Arnsbergs Bürgermeister Hans-Josef Vogel. „Verbraucherschutz sollte eine Pflichtaufgabe der Kommunen sein, die es wahr zu nehmen gilt“, so Vogel. Das gelte auch für die Energieberatung. Dazu schlug Landrat Dr. Schneider vor, die vorhandenen Ermessensspielräume im Haushalt zu nutzen. Schließlich sei auch die Stadt an der finanziellen Unterstützung der VZ beteiligt.
Für 2010 will die VZ ihr Beratungsangebot aufrecht erhalten. Das gelte auch für die derzeit rund 1.800 Rechtsberatungen. Neuen Themen zeigt man sich aufgeschlossen und will sich u.a. in Kürze den Elektrofahrräder zuwenden.
Autor:Frank Albrecht aus Arnsberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.