Haben Sie einen Moment?
Das Schlimmste, was uns passieren kann, ist: Warten zu müssen. Egal, ob wir auf einen Freund warten, der sich wieder einmal verspätet, im Stau stehen, an der Supermarkt-Kasse oder beim Arzt - sobald wir warten müssen scharren wir unruhig mit den Hufen und werden zunehmend ärgerlich. Wir haben einfach keine Zeit. Auch sonntags nicht, wenn wir uns auf der Landstraße hinter jemandem befinden, der mit seinem Auto mit Tempo 70 oder 80 durch die Gegend schleicht. Wer nicht mithalten kann, der soll halt Zuhause bleiben. Wir haben doch keine Zeit, ist das denn so schwer zu verstehen? Wenn wir dann völlig gehetzt und gereizt, da uns wieder mal so viele Schnarchnasen aufgehalten haben, unser Ziel erreicht haben, stehen wir noch immer unter Strom. Jetzt darf uns bloß keiner „dumm“ kommen, sonst wird´s kritisch. Wenn wir die Zeit schon nicht stoppen können, dann wollen wir sie wenigstens mit möglichst viel Aktivität füllen. Das gibt uns - zumindest subjektiv und für einen Moment- das Gefühl, sie optimal genutzt haben. Zumindest manchmal. Meistens hecheln wir ihr, der Zeit, nur hinter her und verbringen sie damit, uns über denjenigen zu ärgern, der uns am Fortkommen hindert. Denken Sie mal darüber nach, ich muss los.
Autor:Manuela Lieflaender aus Menden (Sauerland) |
1 Kommentar
tja, in der Ruhe liegt die Kraft. Meistens ist man selbst der Auslöser dieses Gehetztseins. Wenn ich ruhig und locker bleibe dabei, kann ich noch eine Menge aus meinen Aktivitäten rauskitzeln. Schlimm ist dann immer das eigene rumgeheule. Nervig wirds dann immer bei Leuten, die einem auf offener Straße ihr Produkt anbieten wollen und man direkt desinteresse entgegenbringt. "Dauert doch nur eine Minute!" Ja, mit einer Null dran. Wenigstens.