Die Fäden ziehen Andere: Der FC Bayern als Spiegel der Gesellschaft

„Wer keine Ahnung von Fußball hat, der ist Bayern Fan.“ Ja, FC Bayern Fans sind dumme Sprüche von Anhängern anderer Fußballvereine gewohnt. Das ist der Neid, damit können wir leben. Unstreitig jedoch ist: Der FC Bayern ist kein normaler deutscher Fußballverein. Der FC Bayern hat zwar eine Mannschaft, aber kein Team. Der Grund, warum dieser Verein so viele Fans hat, ist die Tatsache, dass er aus einem Superstar-Kollektiv besteht, in dem sich jeder selbst der nächste ist - auch und gerade auf dem Platz. Das macht ihn wie keinen zweiten zum Spiegel unserer Gesellschaft. Wir sind ein Volk von Einzelkämpfern. Unsere Ziele orientieren sich nicht an dem, was für unsere Mitmenschen oder - noch abwegiger - die Umwelt gut wäre, wir wollen was ganz anderes: wir wollen mehr. Also begeben wir uns bereitwillig in ein sich immer schneller drehendes Hamsterrad und verschließen die Augen vor dem stetig wachsenden Wettbewerbs-Druck. Hauptsache die gesellschaftlich vorgegebenen Ziele werden erreicht und die Anerkennung stellt sich irgendwann ein. So wie bei den Stars vom FC Bayern, die übrigens noch was mit uns gemeinsam haben: Genau wie wir sind sie Marionetten in einem Spiel, in dem Andere die Fäden ziehen.

Autor:

Manuela Lieflaender aus Menden (Sauerland)

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