Für eine Region ohne A46/B7n
Wertvolle Naturlandschaften und Schutzgebiete erhalten

Leserbrief zur Beschlussvorlage der Arnsberger Stadtverwaltung zur A46/B7n

Wertvolle Naturlandschaften und Schutzgebiete erhalten – für eine Region ohne A46/B7n

Die BUND-Gruppen Arnsberg und HSK begrüßen die Beschlussvorlage der Arnsberger Stadtverwaltung das Verkehrsprojekt A46/B7n im nördlichen Korridor über Voßwinkel als auch im südlichen Teil über Holzen abzulehnen.

Der Untersuchungsbereich beinhaltet alle Arten von Schutzgebieten. Vom Landschaftsschutzgebiet der Typen A, B und C, bis hin zu FFH- und Natura 2000-Gebieten, die auf EU-Ebene geschützt sind.
Wegen seiner Ausdehnung und Geschlossenheit kommt dem VSG/FFH-Gebiet „Luerwald - Bieberbach“ eine überregionale ornithologische Bedeutung zu.

Auch wenn der Luerwald unmittelbar vom Linienbestimmungsverfahren nicht betroffen ist, so finden sich auch in den Raumuntersuchungsbereichen und im Bereich Bieberbach wertvolle und schützenswerte Flora und Fauna. Die typische Vogelgemeinschaft der Eichen- und Buchenmischwälder ist dort nahezu vollständig anzutreffen.

Wertbestimmend für die Ausweisung als VSG/FFH-Gebiet „Luerwald mit Bieberbach“ ist das Vorkommen des Mittelspechtes mit etwa 50 - 55 Revierpaaren. Für den gesamten Planungsraum hervorzuheben sind daneben die Brutbestände von Schwarzstorch, Schwarzspecht, Rotmilan, Wespenbussard, Neuntöter und Grauspecht.

Die Fließgewässer mit ihren zum Teil markanten Mäandern und breiten Uferabbrüchen werden vom Eisvogel besiedelt. Der das halboffene Kuppenland um Holzen und Oelinghauser Heide durchziehende Bieberbach besitzt örtlich ein dichtes und ausgedehntes Ufergehölz. Insbesondere an seinem Unterlauf sind markante Bachmäander mit breiten Uferabbrüchen ausgebildet, äußerst seltener natürlicher Bruthabitat einer kleinen Uferschwalben-Kolonie.

Die Wälder in den Quellgebieten von Bieberbach und Dombkebach sind artenreiche Laubmischwälder. Zu den gebietstypischen Leitarten von Luerwald und Biebertal gehören insgesamt 11 Arten nach Anhang I der EG-Vogelschutzrichtlinie zur Brutvogelgemeinschaft. Auch die störungsempfindliche Wildkatze ist hier heimisch.

Zudem ist der Klosterberg ein wichtiger Trittstein auf dem Vogelzug für Ringdrossel, Steinschmätzer u.a.

Momentan findet in Arnsberg, im Rahmen der „Ziele für nachhaltige Entwicklung“, die Werkstatt zur Erstellung der Strategie „Fahrplan klimaneutrales #Arnsberg2030“ statt. Auch diese Entwicklung begrüßen wir ebenfalls sehr.

Der Lückenschluss der A46/B7n würde nicht nur gegen die Arnsberger Nachhaltigkeitsstrategie verstoßen, sondern ist auch ein Verstoß gegen die gesetzlich festgelegten Erhaltungsmaßnahmen der Landschaftsschutzgebiete, des FFH- und Natura 2000-Gebietes Luerwald-Bieberbach!

Jetzt müssen die Rahmenbedingungen geschaffen werden mit denen die Arnsberger Nachhaltigkeitsziele auch erreicht werden können … für eine Region ohne A46/B7n !

Birgit Jakubzik, Vorsitzende und Sprecherin BUND Arnsberg, Wildkatzenbotschafterin

Autor:

Birgit Jakubzik aus Arnsberg-Neheim

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