"Simply City" ist einigen Eltern zu einfach

Auch der Abbau der Verkehrsampel an der Delecker Straße steht in der Diskussion. Eltern sorgen sich um die Sicherheit ihrer Kinder. Foto: Albrecht
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Hüsten/Herdringen. Mit dem Eintüten von Verkehrsschildern im Raum Hüsten wurde 2010 ein erster Schritt in Richtung „Simply City“ (einfache Stadt) gegangen. Die Stadt stellt dazu ein Konzept vor, das Orientierung und Miteinander im öffentlichen Raum einfacher machen soll.
Im Herbst 2012 sorgen sich jetzt Eltern um die Sicherheit ihrer Kinder auf einigen Wegen zur Schule oder zum Kindergarten. Zum Beispiel die, die ihre Kinder in das Familienzentrum Vogelbruch am Hüstener NASS schicken. Hier soll im Zuge von „Simply City“ die bestehende Verkehrsampel an der Delecker Straße (Foto auf Seite 1) abgebaut werden.
„Die Ampel wird von den Kindern gebraucht“, sagt Sengül Kahraman, Vorsitzende des Elternrates, im Gespräch mit dem Wochen-Anzeiger. Ein bloßer Zebrastreifen anstelle der Ampel reiche einfach nicht aus. „Die Straße ist zu befahren“, sagt die Mutter. Sie selbst schickt ihren jüngsten Sohn in den Kindergarten am Vogelbruch und einen älteren auf die benachbarte Realschule.
Die Eltern der rund 70 Kinder im Familienzentrum Vogelbruch sind mit der Leitung des Zentrums einig. Gabi Schüler hat bereits den offiziellen Weg beschritten und ihre Sorgen sowie die der Eltern in einem Brief an die Stadt geäußert. „Diese Überlegungen zur neuen Verkehrsplanung der Kommune gefallen uns nicht“, so Schüler zum WA.
Gerade der Weg über die Delecker Straße - hin zum Familienzentrum oder der Realschule im Vogelbruch oder in anderer Richtung zur Röhrschule - werde von Kindern und Jugendlichen stark frequentiert. Hier die Ampel abzubauen sei ein „absolutes Unding“. Ein geplanter Zebrastreifen, so die Leiterin, reiche einfach nicht aus.
Nicht nur die Aussichten auf den Abbau der Ampel, sondern gerade auch die Begründung der Stadt in einem Antwortbrief, macht Gabi Schüler sauer. „An das Haltegebot bei roten Ampeln würden sich Autofahrer auch nicht halten schreibt man uns zurück“, so Schüler. Und das soll die angemessene Antwort auf ihre Bedenken und die der Eltern sein?
Elternvertreterin Sengül Kahraman will jetzt einen anderen Weg gehen. „Wir sammeln Unterschriften und wollen so unseren Protest deutlich machen“, sagt sie. Noch in dieser Woche soll die Aktion beginnen.
Wie in Hüsten sorgt man sich auch in Herdringen um ähnliche Vorhaben. „Die Ampel auf dem Schulweg an der Dungestraße soll entfallen“, erklärt Berni Kloke vom Vereinsring. Und mit ihr auch gleich noch die an der Volksbank. „Das sind abschüssige Straße, die viel befahren werden“, so Kloke. Man brauche die Ampel als Sicherheit für die Kinder. Energiekosten könnten der Grund ja nicht sein, so Kloke, schließlich müsste ja auch ein Fußgängerüberweg gut ausgeleuchtet werden. Man müsse im Dorf umbedingt darüber sprechen.

Autor:

Frank Albrecht aus Arnsberg

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