Keine Abschiebung ins Elend!

v.l.: Volker Maria Hügel, Prof. Dr. Christian Schwarz-Schilling, Martin Huckebrink (Moderation), MdL Serdar Yüksel (SPD), MdL Ali Atalan (DIE LINKE), MdL Dagmar Hanses (Bündnis 90/Die Grünen)
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  • v.l.: Volker Maria Hügel, Prof. Dr. Christian Schwarz-Schilling, Martin Huckebrink (Moderation), MdL Serdar Yüksel (SPD), MdL Ali Atalan (DIE LINKE), MdL Dagmar Hanses (Bündnis 90/Die Grünen)
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Unter diesem Motto hat der Arbeitskreis Roma im Kreis Soest am vergangenen Freitag zu einem Podiumsgespräch ins Pfarrheim der Soester Heilig-Kreuz Gemeinde eingeladen.
Über 10.000 langjährig in Deutschland lebende Roma sind derzeit aufgrund eines Rückkehrabkommen zwischen Deutschland und dem Kosovo akut von Abschiebung bedroht. Die Abschiebung in den Kosovo ist für die Betroffenen eine Abschiebung ins Elend. Insbesondere für die in Deutschland geborenen Kinder kommt eine Abschiebung einer Verbannung in ein Land gleich, in dem sie nie gewesen sind und dessen Sprache sie häufig nicht kennen.
Hauptreferent des Abends war Prof. Dr. Schwarz-Schilling (ehem. Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina) der klare Worte für den Umgang mit Minderheitsangehörigen in Europa und Deutschland insbesondere fand. Für ihn verhält sich die Politik unverantwortlich, wenn sie Menschen für viele Jahre Schutz gewährt, um sie dann ohne Rücksicht auf deren vollzogene Entwurzelung und fehlende Kenntnis der Sprache des Herkunftslandes in die völlige Perspektivlosigkeit abschiebt. In Bezug auf die hier geborenen Kinder der betroffenen Familien wurde er sogar noch deutlicher, in dem er deren Abschiebung als Vertreibung geißelte. Schwarz-Schilling bezeichnete es als eine Lüge ohnegleichen wenn Kindern gesagt wird, "du wirst jetzt in deine Heimat zurückgeführt, es ist ja nun alles schön friedlich dort."
Im Kern stimmten auch die ebenfalls auf dem Podium vertretenen Landtagsabgeordneten Dagmar Hanses (Bündnis 90/ Die Grünen), Serdar Yüksel (SPD) und Ali Atalan (DIE LINKE.) der Forderung Schwarz-Schillings nach einer endgültigen Bleiberechtsregelung und der besonderen historischen Verantwortung Deutschlands für die Minderheit der Roma zu. "Gegenüber den Roma besteht eine besondere historische Verantwortung mit der sensibel umzugehen ist." meinte Atalan wörtlich. Yüksel stimmte ihm zu und betonte: Menschenrechte sind universell, kein Mensch kann illegal sein.
Volker Maria Hügel vom Flüchtlingsrat NRW forderte die Politiker auf, den Worten Taten folgen zu lassen und endlich eine stichtagsfreie Bleiberechtsregelung zu beschließen.

Autor:

Martin Werner aus Arnsberg

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