„Gute Arbeitsmarkt-Perspektiven für Pflegekräfte“

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Leserbrief zum Artikel der WP vom 14.02.2015 (In der Nachbarschaft)
Die Professionalität der Pflegeberufe hat mit dem „verschenken ihres Herzen“ nichts zu tun. Die Zeiten in deren Ordensschwestern für Gotteslohn die Pflege verrichtet haben sind lange vorbei. Diese Erkenntnis sollten der Regionalagentur Hellweg-Hochsauerland, der Bundesagentur für Arbeit Meschede-Soest, dem Kompetenzzentrum Frau und Beruf Hellweg-Hochsauerland und dem HSK-Jobcenter über die Pflege und Gesundheitsbörse hinreichend bekannt sein.
Auch die Äußerung von Prof. Dr. Volker Verch (Lenkungskreisvorsitzende Hellweg-HSK) irritiert mich schon sehr. Er sagte:
„Einerseits rücken immer weniger Leute in Pflegeberufe nach, andererseits steigt die Zahl der Pflegebedürftigen“.
Hier stellt sich doch die Frage: Warum rücken denn immer weniger junge Leute in den Pflegeberuf nach? Bereits seit über einem Jahr demonstrieren deutschlandweit tausende Pflegende und hunderte Pflegende in Arnsberg unter dem Motto „PFLEGE AM BODEN“ für eine bessere und menschenwürdige Pflege in Deutschland. Die Rahmenbedingungen müssen sich ändern. Als erfahrender Krankenpfleger weiß ich, dass schlechte Bezahlung, unattraktiver Schichtdienst, Überstunden und zu wenig Personal keine Sicherstellung einer menschenwürdigen Pflege mehr zulässt. Wenn nachts oft eine einzige Person für über 50 Pflegebedürftige zuständig ist und davon sind dann einige demenzkrank und nachtaktiv, kann das eine einzige Pflegekraft gar nicht schaffen, aber es ist ganz legal. Das sind echte Systemfehler – aber erst dann, wenn es zum "Skandal" kommt, steht es in der Zeitung. Und das Alles wollen Sie auf der Pflege- und Gesundheitsbörse jungen Leuten vermitteln?
Nur der Grund alleine, dass Pflegekräfte benötigt werden, sorgt nicht für eine erhöhte Nachfrage junger Menschen.
Minister Guntram Schneider (Schirmherr) und Landrat Dr. Karl Schneider fordere ich auf:
Setzen Sie sich endlich für bessere Arbeitsbedingungen der Pflegenden ein, garantieren Sie uns ausreichend Zeit für die Bedürfnisse der uns anvertrauten Patienten. Wenn das geändert wird, dann können Sie auf Pflege- und Gesundheitsbörsen verzichten.
Auch am 14.02.2015 waren wieder um 100 Teilnehmer auf der Fußgängerzone in Neheim, um für eine bessere Pflege zu demonstrieren.

Autor:

Ulrich Mönke aus Arnsberg-Neheim

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