BUND-NRW-PRESSEinfo - BUND NRW stellt Planungen für Großschutzgebiet „Münsterländer Heidemoore“ vor
Dülmen/Düsseldorf, 23.08.2012
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband NRW wird sich in den nächsten Jahren verstärkt für ein großes zusammenhängendes Wildnisgebiet „Münsterländer Heidemoore“ einsetzen, in dem wieder frei lebende Pferde und andere Weidetiere umherstreifen. Damit soll das einzigartige Naturareal im Münsterland erhalten werden, gleichzeitig sollen die Wildbahnen Borkenberge und Weißes Venn/Geisheide den Menschen die Möglichkeit zum Erlebnis der „Wildpferde“ in ihrer Heide- und Moorlandschaft bieten.
Die Flächen des über 30 Quadratkilometer großen Projektgebietes unterliegen bereits fast vollständig dem höchsten Naturschutzstatus: Die Borkenberge, der Linnert, das Teichgut bei Hausdülmen und das Weiße Venn/Geisheide in Lavesum sind FFH-Gebiete (Flora Fauna Habitat) und Teil eines europäischen Vogelschutzgebietes. Nur die WASAG-Moore bei Sythen stehen nicht vollständig unter Schutz. „Als zentraler Schritt zur Sicherung müssen die „Münsterländer Heidemoore“ vollständig in das Nationale Naturerbe übertragen werden“, fordert Klaus Brunsmeier, stellvertretender Bundesvorsitzender des BUND; auf diese Weise sei es bundesweit in den letzten Jahren erfolgreich gelungen, den Erhalt etlicher ehemals militärisch genutzter Flächen für den Naturschutz und das Naturerleben dauerhaft zu sichern.
Schon jetzt gibt es für die Zeit nach dem Abzug der britischen Truppen viele Interessen an einer wirtschaftlichen Nutzung der „Münsterländer Heidemoore“. So werden in dem bestehenden Naturschutzgebiet Borkenberge bereits mehrere große Ackerflächen intensiv landwirtschaftlich genutzt. Im Weißen Venn wurden geschützte Heiden und Sandmagerrasen illegal mit großen Mengen von Gülle in Intensivgrünland umgewandelt. BUND-Landesvorsitzender Paul Kröfges fordert von der Landesregierung, schnell zu handeln und die intensive landwirtschaftliche Nutzung in den Schutzgebieten sofort zu beenden: „Es ist noch nicht zu spät, dass sich Teile der Heideflächen wieder erholen könnten. Der Kreis Recklinghausen muss zudem dringend seinen Anteil an den zu schützenden Flächen als Naturschutzgebiet ausweisen und damit dem Beispiel der Kreise Coesfeld und Borken folgen.“, so Kröfges.
Dem „Weißen Venn“ und der „Geisheide“ drohen möglicherweise sogar ein noch viel dramatischeres Schicksal, denn dort fanden vor kurzem Erkundungsbohrungen der Quarzlagerstätten statt. „Wenn im Weißen Venn Quarzsand gefördert würde, hätte das unvermeidlich die Zerstörung unserer letzten Besen- und Feuchtheiden zur Folge.“ befürchtet Michael Harengerd, Sprecher der BUND-Regionalgruppe Münster. „Das Vogelparadies am Torfvennteich und das wieder vernässte lebende Hochmoor Weißes Venn würden dann wohl ebenfalls erst entwässert und letztendlich vom Saugbagger „aufgesogen“, so Harengerd.
Auch der Tourismus versucht bereits, seine Claims abzustecken: Die Stadt Haltern fordert für die Zeit nach der militärischen Nutzung die Rückgabe einen Teils der Borkenberge, um Erweiterungsmöglichkeiten für den Massenerholungsbetrieb am Halterner Stausee zu schaffen.
Für Rückfragen:
Martin Groß, Leiter BUND-Projekt „Münsterländer Heidemoore“, Tel.: 02594 / 909337, E-Mail: mauerfuchs@aol.com
Paul Kröfges, BUND NRW-Landesvorsitzender, Tel.: 0173 / 27 94 489
Mehr Infos: http://www.heidemoore.de
Autor:Birgit Jakubzik aus Arnsberg-Neheim |
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