Leben aus Hunde-Sicht - Kommentar

Viele Menschen sind auf der Suche nach dem Kinderlieben-Familien-Begleithund. Leider existiert ein solches "Gen" beim Raubtier Hund nicht.
  • Viele Menschen sind auf der Suche nach dem Kinderlieben-Familien-Begleithund. Leider existiert ein solches "Gen" beim Raubtier Hund nicht.
  • hochgeladen von Manuela Lieflaender

Neulich am Café: Ein etwa 50-jähriger Mann versucht vergeblich seinen Hund dazu zu bewegen, sich hinzulegen. Immer wieder gibt er wahlweise das Kommando „Platz“ oder „Down“, drückt das Tier auf den Boden, schimpft, droht und wird zunehmend nervöser.
Als er damit bei der Hündin nicht weiter kommt, versucht er es mit „Sitz“. Aber auch das bringt nichts: Der Vierbeiner zieht es vor, den Boden nach Essbarem abzuschnüffeln. Energisch holt der Mann die Hündin zurück und das Martyrium beginnt von vorne.
Den Tee in Ruhe genießen? Für den Mann unmöglich. Entnervt steht er schließlich auf. Die Leine „auf Zug“ gehalten, versucht er seine Hündin zum „Fuß gehen“ zu „motivieren“. Immer wieder zieht er sie zurück an seine Seite.
Vermutlich wird das noch die nächsten Jahre so weiter gehen. Der Mensch, ausgerüstet mit toller Verbalakrobatik, schafft es nicht, den Beutegreifer Hund zu verstehen. Ja, er macht sich meist nicht mal die Mühe, sich zu fragen, WARUM sein Hund unaufmerksam ist, an der Leine zieht, Kommandos nicht befolgt, etc.
Stattdessen kauft er Haltis, Stachelhalsbänder, versucht es mit Stromschlägen und anderen Hilfsmitteln. Doch das Problem lässt sich so nicht lösen - nur verlagern.

Autor:

Manuela Lieflaender aus Menden (Sauerland)

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