DLRG-Bilanzpressekonferenz 2010

DLRG rettet 2010 in Westfalen 99 Menschen - 52 Menschen sind in NRW ertrunken - Männer über 50 besonders gefährdet

Im vergangenen Jahr sind in NRW insgesamt 52 Menschen ertrunken. 27
davon waren über 50 Jahre - das sind 52 Prozent aller Opfer. Diese Zahlen
gab die Präsidentin der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG)
Westfalen, Anne Feldmann, heute in Dortmund bekannt.
„ Beim Ertrinken älterer Menschen haben wir es mit mehreren Ursachen zu
tun: Vorerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Überschätzen der
eigenen Leistungsfähigkeit und Leichtsinn gehen häufig einher mit
unzulänglicher Schwimmfähigkeit. Wir empfehlen deshalb einen
Gesundheitscheck vor dem Badeurlaub.“
Unsere mehr als 5.000 DLRG-Retter haben im letzten Jahr über 200.000
Wachstunden geleistet und dabei 99 Menschen das Leben gerettet. (2009
waren es noch 61) Die Anzahl der Hilfeleistungen für Wassersportler (631)
und die Zahl der Erste-Hilfe-Leistungen (2.240) sind weiterhin auf einem
hohen Niveau.

Des Weiteren haben unsere Aktiven über 11.000 Schwimmprüfungen
testiert. Die Ausbilderinnen und Ausbilder der DLRG Westfalen haben mehr
als 260.000 Stunden in Schwimmbädern verbracht um Kindern und
Erwachsenen das Schwimmen und Rettungsschwimmen beizubringen.
Leider ist die Zahl der Schwimmprüfungen um insgesamt 11 Prozent
zurückgegangen. Dies ist nicht nur der demographischen Entwicklung
geschuldet - sondern erklärt sich vor allem durch unser großes
Problem: der Bädersituation!
Seit 2007 wurden in NRW 43 Bäder geschlossen - 65 Frei- und Hallenbäder
sind von der Schließung bedroht. Angesichts der Tatsache, dass immer
weniger Kinder schwimmen können eine bedrohliche Situation.
Wir fordern die Politik deshalb auf: Retten Sie unsere Bäder!
Bäder retten heißt Leben retten!
Die DLRG ist auch weiterhin bereit mit zu helfen – aber wir brauchen eine
große, gemeinsame Initiative: Für den Erhalt unserer Bäder – und dafür,
dass jedes Kind in NRW noch im Grundschulalter schwimmen lernen kann!