"Tafeln gegen das Vergessen" - Erste in Neheim enthüllt
Arnsberg. An der ehemaligen Synagoge der jüdischen Gemeinde in Neheim (Haus der Jäger) wurde am Montagabend die erste „Tafel gegen das Vergessen“ enthüllt.
„Diese Tafel trägt die Namen der Menschen von nebenan“, sagte Bürgermeister Hans-Josef Vogel zur Enthüllung der Tafel an der Synagoge in der Mendener Straße. Sie müsse durchaus als ein Zeugnis der Unmenschlichkeit gesehen werden. Diese sei auch in der heutigen Zeit noch längst nicht überwunden und könne stets neue Formen annehmen.
Die „Tafel gegen das Vergessen“ entstammt einer bürgerschaftlichen Initiative. Heimische Politiker, Kirchengemeinden und die Organisation „Pax Christi“ (die bis zu seinem Tode 2010 von Johannes Föster betreut wurde) haben die Umsetzung der Idee möglich gemacht.
„Wir müssen heute auch mit immer weniger Zeitzeugen auskommen“, bedauerte Vogel in seiner Ansprache. Deshalb komme den Tafeln auch eine wichtige Rolle in ihrer Funktion als „Erinnerung für die Zukunft“ zu, so der Bürgermeister.
Der Neheimer Bezirksausschussvorsitzende Klaus Humpe lobte die Idee für das Gemeinschaftsprojekt. „Die alte Synagoge ist bestimmt ein geeigneter Standort dafür“, so Humpe. Man sei froh, dass dieser Standort gewählt sei und die alte Kulturstätte damit weiter aufgewertet werde.
Insgesamt sollen drei Tafeln mit den Namen von Menschen aus den jüdischen Gemeinden der Stadt angebracht werden. Samstag, 5. Februar, werden Tafeln auch am Lindenberg in Arnsberg (11 Uhr) und dem jüdischen Friedhof Hüsten (13 Uhr) enthüllt.
Autor:Frank Albrecht aus Arnsberg |
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