"Schools on Stage" - echte Freude, fast wie in Hollywood
Am Donnerstagabend wurde es im Kulturzentrum am Berliner Platz noch mal richtig spannend: Wer überzeugte die Jury? Wer begeisterte das Publikum mit seiner Aufführung? „Schools on Stage“ hatte seinen großen Abschluss... mit Tränen und Jubel - so, wie es sich gehört.
Sechs Tage lang wurde auf den Bühnen der Stadt Theater gespielt. Schülerinnen und Schüler einiger weiterführender Schulen hatten sich mit ihren Produktionen in das erste und - nach dem Erlebten - bestimmt nicht letzten Schultheater-Festival in Arnsberg eingebracht. Einzig der rote Teppich fehlte noch zur Vollendung der Hollywood-Illusion...
Christian Bach und Michaela Padberg moderierten den großen Abend der Preisverleihung vor über 500 Gästen im Kulturzentrum. Schüler, Lehrer und Eltern wollten sich die Aussicht auf den Erfolg ihrer Kinder nicht entgehen lassen, und sie wurden nicht enttäuscht. Musikalisch umrahmt von der Big Band des FSG war es wie „in echt“: Musik, Show und Aftershow-Party halt.
Vor der Bekanntgabe der Gewinner waren es Jens Niemeyer und Saskia Senft aus der Jury des Festivals, die über ihre Kriterien für die Auswahl der Besten gesprochen haben. „Was ist eigentlich modernes Jugendtheater, haben wir uns gefragt“, so Niemeyer. Und das, da war man sich in der Jury (Martin Horn, Jens Niemeyer und Saskia Senft) einig, zeichnet sich durch drei Dinge aus: Mut, Freiheit und Neugier.
„Ihr habt den Mut gezeigt, zu spielen, ihr habt die Freiheit für Authentizität, ihr seid neugierig auf Neues“, lobte Niemeyer den Einsatz der Jugendlichen. „Schultheater hat Zukunft, wenn es mit Euch und Eurem Leben zu tun hat“, so Niemeyer weiter.
Noch länger zog man die Bekanntgabe der Jurygewinner hinaus, schließlich durften sich zunächst alle neun Nominierten über eine Rückmeldung von den Profis des Schauspielhauses Bochum auf ihre Stücke freuen. „Wir sind für Euch gerne die Entwicklungshelfer“, so Niemeyer, „Kritik ist ein Geschenk“, munterte er auf.
Dann war es endlich soweit: The winner is... die Theater-AG der Gemeinschaftshauptschule Theodor-Heuss-Schule unter der Leitung von Katharina Milke. Ihr Theaterstück „Die Haltestelle“ erzählt von Menschen, die an einer Bushaltestelle darauf warten, dass etwas passiert.
Ein Riesenjubel brach unter den Fünftklässlern der Arnsberger Schule los, die ihren Erfolg und die Trophäe, den „Arnsberger Adler“, erst gar nicht fassen konnten. „Ihr habt dazu auch schon Euer erstes Engagement“, verriet Niemeyer. Beim Mansarden-Theater in Castrop sollen die Theodor- Heuss-Schüler ihr Stück zeigen.
„Was ihr gezeigt habt, ist unsere Vorstellung von modernem Jugendtheater“, lobte Laudatorin Saskia Senft. Mut, Freiheit und Neugier seien gezeigt worden und hätten ihre Wirkung nicht verfehlt. „Ihr habt uns mitgenommen in Eure Welt“, sagte Senft.
Während in der Pause das Junge Tanztheater des Schauspielhauses Bochum seine gelungene Überraschung zeigte, blieb es im Saal spannend: Welche Gruppe hatte wohl das Publikum überzeugen können? Das zu verraten, war Bürgermeister Hans-Josef Vogel auf die Bühne gekommen.
„Den Publikumspreis hat das ganze Festival verdient“, sagte Vogel unter dem Jubel der Schüler. Junge Leute hätten gezeigt, dass sie auch anders lernen können. Mut, Freiheit und Neugier seien natürlich für das ganze Leben wichtig. „Das allerwichtigste aber“, so Bürgermeister Vogel, „sei der Zusammenhalt. Ganz bewusst habe man deshalb zur Entscheidung für den Publikumspreis auch die subjektiven Empfindungen abgefragt. Und das Publikum hat entschieden: Der zweite Arnsberger Adler und ein Preisgeld von 1.000 Euro wurden der Theater-AG des St. Ursula-Gymnasiums Neheim für ihr Stück „(St)erben ist tödlich“ verliehen.
„Das Festival hat bewiesen, das es in Arnsberg auch neun geben kann“, sagte Dirk Hammel vom Orga-Team. Im Bewusstsein, dass ja nicht alle gewinnen können, habe man für die restlichen sieben Gruppen noch einen Mitmach-Preis besorgt. Alle dürfen jetzt ein Theaterstück im Schauspielhaus Bochum, dem Kooperationspartner des ganzen Festivals, besuchen.
„Theater ist original, Theater hat Zukunft“, lautete der Tenor vor der After-Showparty. Deren Start war noch mit einem Lob an die ganze Mannschaft verbunden. „Eure Motivation hat uns angetrieben“, würdigte Dirk Hammel den Einsatz aller, die sich am Projekt hinter oder vor der Bühne beteiligt hatten.
Mehr Bilder von der Preisverleihung im Kulturzentrum und der Workshop-Präsentation sind unter „www.lokalkompass.de“ zu sehen. Mehr Infos zum ersten Schultheaterfestival in Arnsberg, „Schools on Stage“, gibt´s ebenfalls im Netz unter „www.schoolsonstage.de“.
Autor:Frank Albrecht aus Arnsberg |
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