"RuhrNatur" - Neheimer Schüler richten sich ihren Lern-Ort ein
Die Azubis aus dem Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer und ihr Ausbilder Max Lehnhardt hatten an der Bank bereits im November Hand angelegt. Nach einer Reparatur des Werkes waren jetzt Kinder an der Reihe.
Bis gestern waren die Kinder der Karl-Wagenfeld-Schule sowie die Jugendlichen aus dem Jugendzentrum des St. Georgs-Pfads an dem Kunstwerk an der Ruhr aktiv. Allein 120 Kinder aus der Grundschule machten sich Donnerstag mit Pinsel und Farbe auf den Weg ans Wasser.
„Wir wollen hier unseren außerschulischen Lernort nach unseren eigenen Vorstellungen herrichten“, beschrieb Margarete Greitermann, Lehrerin der Schule, die auch die Idee zur Umsetzung brachte. Über Wochen stand die graue Bank schon da, bevor sie jetzt von den Kindern auf der Sitz- und Rückfläche mit Bildern bemalt wurde. „Hier wird demnächst auch Unterricht stattfinden“, so Greitemann. Man wolle Gedichte schreiben oder lesen und malen - alles mit Blick auf das Ruhr-Möhne-Eck.
Von dieser und anderen besonderen Stellen an der Ruhr hat sich auch Liberto Balaguer beeindrucken lassen. Der Inhaber der Dortmunder Agentur „panta rhei“ hat im Auftrag der Stadt Arnsberg ein Konzept für die künstlerische Begleitung der Ruhrrenaturierung geschaffen. „Wir wollen damit helfen, die Kinder und Jugendlichen noch dichter an die Natur heranzuführen“, erklärte Balaguer. Dazu habe seine Agentur vier sogenannten Sinnestationen entworfen, die an verschiedenen Stellen der Ruhr zu finden sein werden.
Jede Station hat ein Thema und folgt einer Idee - jede Station macht Sinn und gibt Sinn. So konnten jetzt schon mal die Kinder der Neheimer Grundschule ihrer Fantasie völlig freien Lauf lassen. „Die Themen waren nicht vorgegeben“, so Lehrerin Greitemann, und die Kinder haben diese freie Vorgabe nach eigenen Vorstellungen genutzt.
Genau eingeteilt sind die einzelnen Bereich der geschwungenen Sitzbank, die - eng beisammen - auch schon eine ganze Schulklasse zum Sitzen dienen kann. Natur war natürlich das Hauptthema, dem sich die Kinder mit Bildern widmeten.
„Wir konnten bei dem Projekt auf eine große Kooperation setzten“, beschrieb Liberto Balaguer. Nicht nur die Stadt habe das Vorhaben unterstützt. Der Nutzen des Projektes gehe noch viel weiter. So gibt es auch ein ausführliche Dokumentation der Arbeiten, für die das Berufskolleg am Berliner Platz verantwortlich zeichnet. Sie haben ihre Schüler aus dem Bereich der Mediengestalter entsandt, die mit Kamera und Mikrophon Stimmungen an Ort und Stelle aufzeichneten. Auf die weiteren Projekte darf man gespannt sein. Sie haben auch mit Natur zu tun und werden erst 2012 fertig sein.
Autor:Frank Albrecht aus Arnsberg |
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