Mit Genuss über den Tellerrand blicken
„Mit diesem Buch möchte ich zeigen, dass die Menschen im Sauerland sich nicht nur für ihre Region interessieren sondern auch gerne einen Blick über ihren Tellerrand werfern“, erklärt der Sunderaner Matthias Berghoff die Motivation für sein Kunstbuch „Genuss“. Auf 180 Seiten befragt er Gastautoren wie Olympiasiegerin und Weltmeisterin im Dressurreiten Isabell Wert, Sternekoch Michael Kempf, Schauspieler Ryan Tayler und Green Day Sänger Billie Joe Armstrong was für sie Genuss bedeutet.
Herr Berghoff, wie ist die Idee zu „Genuss“ entstanden?
Matthias Berghoff: Durch ein Kunstprojekt hier im Apartmenthotel. Wir haben unsere Apartments von Künstlern mitgestalten lassen und da unsere Zimmer keine Nummern haben sondern die Namen der Künstler tragen, dachten wir, dass es dazu einer Erklärung für die Gäste bedarf.
Wie ging es dann weiter?
Matthias Berghoff: Wir gaben vor zwei Jahren zunächst ein 30-seitiges Büchlein heraus. Als das dann im vergangenen Jahr bereits vergriffen war, musste natürlich etwas Neues her. Das Buch noch mals zu drucken, wäre zu langweilig gewesen, außerdem waren wir gedanklich schon weiter.
Welches Ziel hatten Sie mit dem neuen Projekt vor Augen?
M. Berghoff: Ich wollte eine Vielzahl von Themen in diesem Buch unterbringen. - Auch um das Image des Sauerlandes zu verbessern, zu zeigen, dass wir durchaus über den Tellerrand schauen, gleichzeitig wollte ich den Bogen auch wieder zurück zur Region schlagen.
An welcher Stelle des Buches wird dieser Bogen Ihrer Meinung nach besonders deutlich geschlagen?
M. Berghoff: Mein Vater ist Jäger. Als er ein Reh geschossen hat, haben wir den Rehrücken nach Berlin zu Sternekoch Michael Kempf geschickt, der daraus ein Gericht gezaubert hat, das wir dann bildlich festgehalten haben.
Sie haben in Ihrem Buch auch Musiker, DJs und andere Künstler zum Thema Genuss zu Wort kommen lassen. Woher stammt Ihre Affinität zur Musik- und Kunstszene?
M. Berghoff: Ich fand Kunst immer schon spannend. Die Anfangsüberlegung war daher verschiedene Genres in dem Buch abzubilden. Sehr froh bin ich auch darüber, dass der Pianist Alexander Krichel aus Hamburg und DJ Jaime aus Madrid vertreten sind.
...Ebenso wie der US-Rockmusiker Billie Joe Armstrong von Green Day. Warum gerade diese Band?
M. Berghoff: Ich mag Green Day. Im Gegensatz zu vielen anderen Bands sind sie spannend, sie schreiben gute Texte, sind politisch und echte Vollblutmusiker, die auch live ein Genuss sind.
In der Regel ist es äußerst schwierig, das Management amerikanischer Künstler davon zu überzeugen, dass diese ihren Schützlingen ein unbekanntes Projekt vorstellen. Welche Erfahrungen haben Sie mit Green Day gemacht?
M. Berghoff: Stimmt, es war schwierig. Ich habe sicherlich zwanzig Anfragen verschicken müssen, ehe sich etwas getan hat. Als ich schließlich Lay-Out-Entwürfe an das US-Management gemailt habe, klappte es dann.
Ist „Genuss“ wegen der internationalen Stars in deutscher und englischer Sprache erschienen?
M. Berghoff: Ja, auch. Gleichzeitig wollte ich mit der englischen Version den Blick über den Tellerrand zeigen.
Gibt es das Buch auch im Ausland zu kaufen?
M. Berghoff: Ja, es kann über Amazon bestellt werden.
Sie haben das Buch mit dem Hinweis „Edition 1“ versehen. Gehe ich recht in der Annahme, dass ein zweiter Teil bereits geplant ist?
M. Berghoff: Ja, ich habe noch unendliche viele Ideen, die ich in der zweiten Edition unterbringen möchte.
Was bedeutet für Sie momentan Genuss?
M. Berghoff: Der Sommer! Ich mag es, wenn es abends lange hell ist. Das könnte von mir aus noch neun Monate so weiter gehen!
Autor:Manuela Lieflaender aus Menden (Sauerland) |
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