Für ihre Tochter
Für ihre Tochter
Ein Kopfkissen in meiner Hand,
altes Leinen mit Spitzenrand,
ein Teil aus längst vergangener Zeit,
das Erinnerungen weckt an die Vergangenheit.
Die Urgroßmutter,
sie hat den Flachs geschlagen,
sie hat gesponnen den Faden,
sie hat gewebt das Linnen
mit guten Wünschen drinnen,
für ihre Tochter.
Die Großmutter
hat an langen Winterabenden
bei schlechtem Licht mit dünnem Faden
gehäkelt die Spitze, zierlich und fein,
mit vielen Segenswünschen hinein,
für ihre Tochter.
Meine Mutter
hat daraus gemacht
einen Kissenbezug für die Nacht.
Sie hat ihn genäht, Stich für Stich,
mit der Hand, für ihre Tochter,
für mich.
So spannt sich der Bogen über Jahrhunderte weit
bis hinein in die heutige Zeit.
Der Ahnin, die ich nicht mehr gekannt,
fühl ich mich im Geiste eng verwandt.
Und ich werde all die Wünsche, all den Segen,
mit dem Kissen an
meine Tochter weitergeben!
Autor:Barbara Kando aus Schwelm |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.