Publikation und Ausstellun
Buch erzählt Details aus dem Leben Graf Gottfrieds
Nach 650 Jahren ist er immer noch in aller Munde: Graf Gottfried IV. „Es gibt kaum einen Stadtteil in Arnsberg, dem Graf Gottfried IV. nicht irgendetwas geschenkt hat“, bewundert Peter Kleine, Leiter des Arnsberger Kulturbüros, die Taten des Adligen. „Deshalb ist es kein Wunder, dass jemand, der vor fast 650 Jahren verstorben ist, heute noch so häufig in aller Munde ist.“
Der Mann ist so präsent, dass zu seiner Erinnerung nicht nur eine Ausstellung im Kloster Wedinghausen organisiert wurde, sondern auch ein Buch auf den Markt kommt, welches viele Details aus dem Leben dieser imposanten Persönlichkeit erzählt. Wer war Graf Gottfried IV., dass er auch heute noch so viele Menschen dazu bewegt, seine Geschichte näher zu bringen?
Er lebte von 1295 bis 1371 und ist als einziger weltlicher Fürst im Kölner Dom beigesetzt. Die Stadt Arnsberg erhielt eine Fruchtrente, die Orte Hüsten und Freienohl wurden zu Freiheiten erhoben. Neheim bekam über 900 Morgen Land, zum großen Teil mit Wald besetzt, geschenkt. Davon zehrte der städtische Säckel viele Jahrhunderte lang.
Grafenbegängnis, Donatorenfeier und "Stütchen"
Im Gegenzug mussten sich die Bürger verpflichten, ihm zwei Mal jährlich mit Fürbitten und Seelenmessen zu gedenken. Diese Tradition, Arnsberger „Grafenbegängnis“ genannt, wird heute noch durchgeführt. Auch eine Abordnung Neheimer Bürger fährt jährlich nach Köln, um einen Kranz am Grab nieder zu legen, ebenfalls „Grafenbegängnis“ genannt. Dazu gibt es noch die „Donatorenfeier“, ein festliches Dankesmahl, sowie das Verteilen der süßen „Stütchen“ an die Grundschulkinder.
Wendebuch und "Graphic Novel"
Für das Buch „Gottfrieds Vermächtnis: 650 Jahre Arnsberg bei Köln 1368 – 2018“ haben sich die Autoren etwas Besonderes einfallen lassen: das Wendebuch. „Einfach nur umdrehen, und der Leser hat etwas völlig Neues in der Hand“, erklärt Stadtarchivar Michael Gosmann. Der „zweite“ Teil, überschrieben mit "Graf Gottfried - Leben für Arnsberg“, ist eine „Graphic Novel“. „Diese Art der Geschichtenerzählung ist in etwa mit einem Comic zu vergleichen“, wie Peter Kleine, auch Vorsitzender des Heimatbundes Neheim-Hüsten, erklärte. Zeichnungen werden mit erläuternden Texten versehen und erzählen so fortlaufend die Geschichte des Adligen. Die Publikation geht nicht nur auf die Ausstellung ein, sondern bringt dem Leser in den einzelnen Kapiteln Leben und Wirken Gottfrieds IV. sowie die Geschichte der heutigen Regierungsstadt näher.
Manches "Relikt" aufgedeckt
Inge Lauber-Zelt, Barbara Köster-Ewald und Inga Münstermann konnten als Autorinnen gewonnen werden und haben manches „Relikt“ aus der damaligen Zeit aufgedeckt. „Es hat immer Spaß gemacht“, berichten die Damen. „Gerade auch wenn wir uns ganz in die Materie versenken mussten.“
Die Idee zu einem Wendebuch kam von Eckhard Schmitz, Verlagsleiter des Kooperationspartner Becker-Druck. Doch nicht nur „das Wenden“ macht das Werk besonders. Gedruckt in modernster Technik auf Naturpapier („wird in absehbarer Zeit Hochglanz ablösen“) und das quadratische Format weckt Neugierde. Zudem zieht sich das Karmesinrot aus dem Wappen Graf Gottfrieds, der Adler daraus ist im Übrigen in vielen Stadtwappen westfälischer Kommunen und Kreisen zu finden, als Leitfaden durch den kompletten Band.
Auflage: 750 Stück
Zu erhalten ist der Band, rund 220 Seiten stark und in einer Auflage von 750 Stück gedruckt, ab sofort in den Buchhandlungen der Stadt, in der Ausstellung und auf dem Weihnachtsmarkt in Arnsberg. Durch das Sponsoring der Sparkasse konnte der Preis von 19,50 Euro niedrig gehalten werden.
Autor:Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim |
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