Vortrag über neue Medienkultur: Wer kontrolliert die vierte Gewalt?

29. Oktober 2015
18:00 Uhr
Universitu00e4t Witten/Herdecke, 58455 Witten
Einen Vortrag über die "vierte Gewalt" hält der Schweizer Historiker Dr. Daniele Ganser am Donnerstag, 29.  Oktober, 18 Uhr, an der Universität Witten/Herdecke. | Foto: UWH
  • Einen Vortrag über die "vierte Gewalt" hält der Schweizer Historiker Dr. Daniele Ganser am Donnerstag, 29.  Oktober, 18 Uhr, an der Universität Witten/Herdecke.
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„Fakten, Meinungen, Propaganda – Wie mache ich mir selbst ein Bild?“ lautet der Titel des Vortrags des Schweizer Historikers Dr. Daniele Ganser am Donnerstag, 29.  Oktober, 18 Uhr, an der Universität Witten/Herdecke (UW/H), Alfred-Herrhausen-Straße 50.

Die vierte Gewalt in unserer Demokratie - Presse und Rundfunk - werde heute immer mehr kritisiert, korrigiert und kontrolliert durch die fünfte Gewalt der vernetzten Vielen. Das sind die kritischen Mediennutzer, die sich keine Meinung mehr aufdrängen lassen, sondern eine eigene Sicht auf die Dinge entwickeln wollen. Ihr Anliegen sei nicht mehr eine Sichtweise, eine Meinung oder eine Wahrheit, sondern mittels der Vielfalt verfügbarer Informationen eine differenzierte, aus unterschiedlichen Blickwinkeln selbst geformte Sicht auf politische und gesellschaftliche Ereignisse. An die Stelle eines kritischen Vergleichs von Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen tritt ein Mosaik von Informationen, wie man sie scheinbar ungefiltert im Internet finden kann.

Recherchemöglichkeiten im Internet

In seinem Vortrag wird Ganser zeigen, welche Recherchemöglichkeiten das Internet an die Hand gibt und wie man zwischen Fakten, Meinungen und Propaganda unterscheiden kann. Anhand konkreter Beispiele aus den letzten 25 Jahren (Krieg um Kuwait 1990, Terroranschläge vom 11. September 2001, Krieg in der Ukraine 2014/15) wird Ganser kritisch auf die Leitmedien blicken und Bausteine an die Hand geben, mittels derer sich jeder selbst ein eigenes Urteil bilden kann.

Zur Person

Dr. phil. Daniele Ganser ist spezialisiert auf Zeitgeschichte seit 1945 und internationale Politik. Seine Forschungsschwerpunkte sind Friedensforschung, Geostrategie, verdeckte Kriegsführung, Ressourcenkämpfe und Wirtschaftspolitik. Er unterrichtet an der Universität St. Gallen zur Geschichte und Zukunft von Energiesystemen und an der Universität Basel Konfliktanalysen und globalen Kampf ums Erdöl. Er leitet das Swiss Institute for Peace and Energy Research (SIPER) in Basel. Im Dezember 2014 hielt Ganser einen vielbeachteten Vortrag zum Thema: Medial vermittelte Feindbilder und die Anschläge vom 11. September 2001 an der Universität Tübingen, der auf Youtube bislang 436.000 Mal geklickt wurde.

Kartenreservierung: Tel. 02302 / 926-815 oder -816
oder per Mail an: Petra.Boehm@uni-wh.de oder Marion.Jacobs@uni-wh.de

Autor:

Annette Schröder aus Bochum

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