Zum Schutz der Amphibien

Die Sinkkästen wurden von den NABU-Mitgliedern mit Netzen versehen, damit die Amphibien nicht in die Schächte plumpsen und dort gefangen sind.
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  • Die Sinkkästen wurden von den NABU-Mitgliedern mit Netzen versehen, damit die Amphibien nicht in die Schächte plumpsen und dort gefangen sind.
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Teichmolche, Bergmolche, Fadenmolche, Erdkröten und Grasfrösche - sie alle wandern derzeit zu ihren Laichgewässern. Bekannt ist dieses Phänomen vor allem unter dem Namen "Krötenwanderung". Doch dabei handelt es sich, im Gegensatz zu den Wanderungen von uns Menschen, nicht um ein unterhaltsames Freizeitvergnügen, sondern oft um eine gefährliche Reise über eine lange Strecke. Vor allem die Überquerung von Straßen stellt für die Amphibien eine große Gefahr dar. Und genau deshalb sind wieder viele Mitglieder des Naturschutzbundes (NABU) und weitere ehrenamtliche Helfer in diesen Tagen im Einsatz, um die Amphibien vor dem Tod zu retten. So auch an der Straße "Am Wasserfall" in Velbert.

"Wir legen hier überall Netze in die Sinkkästen (Gullys), damit die Frösche aufgefangen werden und nicht in den tiefen Schacht fallen", so Nicole Fangmann, Mitarbeiterin bei den Technischen Betrieben Velbert (Kanalbetrieb) und ehrenamtliches NABU-Mitglied. "So haben sie die Möglichkeit, eigenständig wieder rauszuklettern." Im vergangenen Jahr habe man das nach Rücksprache mit der Unteren Landschaftsbehörde erstmalig ausprobiert. Und es funktioniere sehr gut. Die ein bis zwei Kröten beziehungsweise Frösche oder Molche, die es nicht alleine wieder raus schaffen, werden bei den täglichen Kontrollen des NABU gerettet. "Natürlich darf auch gerne jeder Spaziergänger zum Retter in der Not werden", so Fangmann. "Allerdings ist es nicht gestattet, eigenständig die Gullydeckel abzunehmen." Das sei nur mit Genehmigung erlaubt.

Auch die Krötentunnel, die hier unter der Straße verlaufen, wurden durch die Mitarbeiter der Technischen Betriebe gereinigt. "Jetzt haben die Tiere wieder freie Bahn", so Regina Karge vom Naturschutzbund. Sie freut sich über jedes Tier, dass den Weg durch einen der Tunnel findet und somit nicht über die viel befahrene Straße muss. "Leider sind die Autofahrer hier trotz der Warnschilder viel zu schnell unterwegs", so Karge. "Viele von ihnen wissen leider immer noch nicht, dass die Kröten meist nicht sterben, weil sie überfahren werden, sondern weil ihre Organe wegen des zu hohen Unterdrucks quasi platzen." Und eben das könne man nur mit einer angemessenen Geschwindigkeit verhindern.

Der NABU ist zur Zeit der Krötenwanderung speziell an der Deilbachstraße und der Donnerstraße in Langenberg sowie an der Parkstraße, der Straße Am Wasserfall, der Bleibergstraße und der Mettmanner Straße in Velbert im Einsatz. Zahlreiche Tiere können so gerettet werden. "Es könnten aber noch viel mehr sein, wenn mehr Bürger mithelfen würden beziehungsweise ihr Fahrverhalten anpassen würden", so Karge. Für Rückfragen ist sie unter Tel. 0176/76142621 erreichbar.

Die Sinkkästen wurden von den NABU-Mitgliedern mit Netzen versehen, damit die Amphibien nicht in die Schächte plumpsen und dort gefangen sind.
Auch die sogenannten Krötentunnel wurden durch die TBV gespült, damit die Tiere freie Bahn haben und möglichst gefahrenfrei unter den Straßen zu ihren Laichgewässern wandern können.
Autor:

Maren Menke aus Velbert

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