Koryphäe der Koniferen

André Zieschank ist ein Koniferen-Experte und verbringt jede freie Minute mit seiner Sammlung. | Foto: Erich Dorau
  • André Zieschank ist ein Koniferen-Experte und verbringt jede freie Minute mit seiner Sammlung.
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Sie begegnen uns jeden Tag und prägen unser Landschaftsbild maßgeblich, aber kaum jemand kennt sie unter ihrem wissenschaftlichen Namen. Bei den sogenannten Koniferen handelt es sich schlichtweg um Nadelbäume.
„In Deutschland gibt es neun Arten von Nadelbäumen, die in unseren Wäldern heimisch sind“, weiß Koniferen-Experte André Zieschank. Der Mitarbeiter einer Unternehmensberatung entdeckte seine Faszination für die Bäume 1992 auf einer Mittelmeerreise.
„In Griechenland fand ich bei einem Spaziergang Zapfen, die größer als alle waren, die ich bisher gesehen hatte. Ich war so davon fasziniert, dass ich begann mich intensiv mit Nadelbäumen auseinanderzusetzen“, sagt Zieschank. Heute hat er sich damit als Moderator des Internetforums Baumkunde.de einen Namen gemacht. Auch Universitäten und botanische Gärten arbeiten mit ihm zusammen.
„Ich gehe regelmäßig auf kleinere Forschungsreisen in den USA und Nepal, um mehr über Koniferen zu erfahren“, betont Zieschank, Die Faszination der Nadelbäume steckt dabei vor allem in den Ausmaßen, die sie erreichen können. „Die Koniferen sind für fast alle Rekorde unter den Bäumen verantwortlich“, hebt Zieschank hervor. So ist der älteste Baum mit über 4700 Jahren eine Langlebige Kiefer, der höchste Baum mit 112,8 Metern Höhe ein Küstenmammutbaum. Mit 11,42 Metern hat eine Mexikanische Sumpfzypresse den größten Durchmesser aller Bäume weltweit. Diese Rekordbäume stehen dabei in den USA und Mexiko, wo sie weit verbreitet sind. Doch auch in Deutschland könnte es in Zukunft wieder zur Kultivierung solcher Arten kommen.
„Aktuell sind 150 bis 200 Arten bekannt, die in Deutschland kultiviert werden können. Durch den Klimawandel ist es durchaus denkbar, dass Bäume mit höheren klimatischen Anforderungen wieder in Deutschland heimisch werden“, weiß der „Kiefern-Spezi“. Damit soll auch heutigen Problemen wie etwa dem starken Aufkommen von Monokulturen zu wirtschaftlichen Zwecken entgegengewirkt werden.
„Vor allem der Schädlingsbefall, dem Monokulturen unterworfen sind, ist ein biologisches und wirtschaftliches Problem, das es zu beachten gilt. Aber auch das Bild der Natur wird dadurch ja geschädigt. Viele Menschen vermissen die Vielfalt der Natur zunehmend und klagen über eintönige Landschaften“, gibt der Koniferen-Experte zu bedenken.
Um andere über solche Entwicklungen und seine Erfahrungen aufzuklären, hält der Kiefern-Spezi am Mittwoch, 16. November, einen Vortrag in der Gruga Essen. Unter dem Titel „Die verrückte Welt der Koniferen“ wird er Bilder ausgewählter Nadelbäume ab 19 Uhr in der Orangerie präsentieren. Alle Interessierten sind eingeladen, dem Vortrag beizuwohnen.

Autor:

Christian Michel aus Velbert

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