Im Stadtteiltreff der Awo in Neviges gibt's jetzt kostenloses WLAN für alle
Freies Internet im Stadtteiltreff
"Insbesondere für Jugendliche gibt es in Neviges kaum etwas, nur das Jugendzentrum im Siepen und den Kochbus. Da muss man mit eigenen Ideen gegensteuern", sagt Andrea Siepmann, Leiterin des Nevigeser Stadtteiltreffs der Arbeiterwohlfahrt (Awo).
Das soll unter anderem mit der Teilnahme an der Initiative "Freifunk im Neanderland" gelingen. "Vielleicht werden wir dann auch mal das Image des Senioren-Betreuungsvereins los", sagt Hans-Jürgen Wallberg schmunzelnd. Denn genauso wie die Awo für alle da ist, ist es nun auch das kostenlose WLAN. "Wir verstehen Kommunikation als Grundrecht", erklärt Jörg Kahm vom Förderverein Freifunk im Neanderland. "Deshalb sollte aus unserer Sicht auch jeder Zugang zum Internet haben."
Freifunk gibt es schon seit etwa zehn Jahren, der Verein für die Region ist neu. "Etwa zehn Personen haben im Oktober 2017 den Förderverein Freifunk im Neanderland gegründet", sagt Kahm. Hintergrund war vor allem, dass es als Verein einfacher ist, Ansprechpartner für Städte, Vereine und Organisationen zu sein. Der Verein finanziert sich nur aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. "Wir haben bereits die Mettmanner Innenstadt mit Freifunk versorgt, aber auch Flüchtlingsunterkünfte etwa in Wülfrath und Ratingen."
Das freie WLAN im Awo-Stadtteiltreff Neviges kommt auch den Teilnehmern von Kursen zu "smarten" Geräten zugute. "Wir könnten uns auch vorstellen, dass Schüler zu uns kommen, um das Internet für ihre Hausaufgaben zu nutzen", sagt Hans-Jürgen Wallberg. "Manche haben zu Hause keinen Zugang zum Internet."
Initialzündung für freies WLAN in Neviges
Bis zum Busbahnhof reicht das freie WLAN nicht, das haben die Awo-Verantwortlichen schon ausprobiert. "Wir sehen unsere Beteiligung aber auch als Initialzündung für freies WLAN in Neviges", meint Wallberg und hofft, dass sich im Ort noch weitere Mitmacher finden. Zwei weitere Router gibt es bereits in der Passage. "Es wäre schön, die ganze Innenstadt mit freiem WLAN zu versorgen", findet auch der gebürtige Nevigeser Jörg Kahm. Je mehr Leute mitmachen, desto besser. Der Verein würde sich über weitere Router-Standorte freuen. Das können Geschäfts-, aber auch Privatleute sein.
Der Verein erklärt das so: Bei Freifunk schließen sich Menschen zusammen, um ein nicht-kommerzielles, offenes Datennetz mit Hilfe von gewöhnlichen Routern aufzubauen. Freiwillige stellen dabei WLAN-Router für den freien Datentransfer untereinander zur Verfügung und teilen den eigenen Internetanschluss. So entsteht dabei ein unabhängiges, von allen nutzbares Gemeinschaftsnetz.
Unabhängiges, von allen nutzbares Gemeinschaftsnetz
Sinnvoll für freies WLAN ist ein Standort, an dem vielen Leute zusammenkommen. Das sind vor allem die Innenstädte. Kahm: "In vielen Städten sind es Cafés oder Restaurants, die mitmachen, weil sie sich eine höhere Verweildauer der Kunden erhoffen". Aber auch Privathaushalte können mitmachen, indem sie einen Teil ihrer Bandbreite an Freifunk abgeben. Die Teilnehmer tragen nur die Stromkosten selbst, eventuell fallen Kosten für einen neuen Router an. "Bei Privathaushalten reden wir da über 15 Euro", sagt Jörg Kahm. "Bei größeren Routern wie etwa hier bei der Awo können es schonmal 80 oder 90 Euro sein." Das war's auch schon. Wenn etwas nicht läuft, kommt jemand von Freifunk und guckt woran es liegt.
Im und am Stadtteiltreff gibt es von sofort an freies WLAN für alle.
Es wird bereitgestellt vom "Förderverein Freifunk im Neanderland".
Wer einen Router-Standort zur Verfügung stellen möchte oder Informationen über den Verein sucht: www.neanderfunk.de
Bei Freifunk schließen sich Menschen zusammen, um ein nicht-kommerzielles, offenes Datennetz mit ganz gewöhnlichen WLAN-Routern aufzubauen.
Autor:Annette Schröder aus Bochum |
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