Gelungene Premiere in Bottrop!

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Adler-Langlauf Bottrop ist in der Ultraszene für gut organisierte Veranstaltungen bekannt. Seit mehr als 40 Jahren trägt man bereits den Herbstwaldlauf aus. Dort kann man auch die 50 km Strecke bewältigen. Hier wurde 2013 die Deutsche Meisterschaft der DUV ausgerichtet und es gab nur positive Stimmen.
Am Parkplatz zu meinem Lauftreff entdeckte ich jetzt neulich das Hinweisschild, welches zum 1. Bottroper Ultralauf Festival einlud. Adler-Langlauf Bottrop und die LG DUV planen demnach jährlich ein „Bottroper Ultralauf Festival“, an dem man als Einzel- oder Staffelläufer teilnehmen kann.
Los geht es 2016 mit einem 6h-Lauf. Doch die Pläne gehen noch weiter. 2017 kommt ein 12h- und 24h-Lauf hinzu, und 2018 sollen dann dort die Deutschen Meisterschaften der DUV im 24h-Lauf ausgetragen werden.
An einem 6h Lauf hatte ich bisher noch nicht teilgenommen, aber ich bin ja immer noch für Neues bereit.
Der Lauf findet am Fuße des Tetraeders im Batenbrockpark statt, das ist nur 8 km von meiner Haustüre entfernt. Also melde ich mich spontan für diesen Lauf an. Als Einzelläufer muss man – je nach Anmeldedatum – zwischen 30 und 45 Euro Startgebühr zahlen. Staffeln können mit bis zu 4 Läufern starten und zahlen zwischen 80 und 100 Euro. Dafür erhalten alle Teilnehmer neben einer üppigen Verpflegung, eine Medaille und eine Urkunde. Die ersten 3 der Gesamt- und Altersklassenwertung erhalten Sachpreise.
Am Samstagmorgen mache ich mich dann auf den kurzen Weg zum Batenbrockpark. Seit Dienstag ist es Hochsommer und für heute sind auch wieder Werte über 30 Grad vorhergesagt. Als persönliche Betreuer habe ich meine Frau Inge und unsere Freundin Christiane dabei. Da kann ja eigentlich nichts schief gehen.
Am Bürgerhaus ist die Startnummernausgabe. Hier liegen auch in der Nähe der Start und die Zeiterfassung. Diese erfolgt übrigens mittels eines Chips, welcher am Laufschuh befestigt werden muss.
Ich treffe mit Markus Szarvas, Christopher Landwehr und Jürgen Binias gleich drei Bekannte aus Süchteln. Auch sie wollen bei der Premiere heute in Bottrop dabei sein. Mit der Startnummer 80 startet Theo Soboll vom ausrichtenden Verein. Die Startnummer ist kein Zufall sondern verrät auch gleich seine Altersklasse. Respekt!
Pünktlich um 10 Uhr erfolgt der Start und über 100 Teilnehmer machen sich auf den Weg. Neben den 70 Einzelläufern haben sich auch 8 Staffeln gemeldet.
Die Strecke ist flach und nach internationalen Standards amtlich vermessen. Natürlich wird die Veranstaltung nach den Internationalen Wettkampfregeln (IWR) und den Bestimmungen des DLV durchgeführt.
Auf einem befestigten Parkweg geht es auf einer 1258m Runde durch den Batenbrockpark. Der Park liegt direkt am Fuße des Tetraeders. Diese Landmarke auf einer ehemaligen Kohlenhalde ist weithin sichtbar und gehört zu einer der bekannten Wahrzeichen des Ruhrgebietes. Von hier unten kann man ihn nur kurz zwischen den Bäumen erahnen.
Schnell hat sich das Feld auseinander gezogen. Aber in den kurzen Runden bleibt man ja auch irgendwie zusammen und es ergeben sich genügend Gelegenheiten für einen kleinen Plausch. Die Runden haben natürlich den Vorteil, dass man sich immer wieder versorgen kann. Das ist bei den heutigen Temperaturen ein großer Vorteil. Ich merke schon schnell, dass es bei einer 6h Veranstaltung ziemlich entspannt zugeht. Hauptziel ist es ja für alle die 6 Stunden durchzuhalten und jeder nach seinem Leistungsvermögen so viele Kilometer wie möglich zu schaffen. Die Runden werden durch den Chip erfasst und die Restmeter dann individuell vermessen.
Ich suche möglichst den Schatten und freue mich an der Strecke immer wieder meine Fans zu treffen. Ich habe mir bereits ausgerechnet, dass ich 33,5 Runden für die Marathondistanz benötige. Dies habe ich mir auch als Ziel gesetzt. Nach einer Stunde habe ich knapp 7 Runden geschafft und liege damit gut in meinem Zeitplan. Auf dem Bildschirm bei der Zeiterfassung kann man immer die eigene Position erkennen.
Die Zuschauer und Mitläufer sorgen für Abwechslung und stecken mich mit ihrer guten Stimmung an. Am Kontrollpunkt gibt es Musik und Michael Irrgang informiert die Zuschauer über die Teilnehmer. Hier gibt es keinen Besenwagen und man kann mit der gleichen Laufzeit wie der Sieger finishen.
Meine Mitläufer sind alle gut gelaunt und viele kennen sich wohl von diversen Laufveranstaltungen. Hinter mir kann ich eine Läuferin belauschen. „Jetzt trinke ich erst einmal einen Kaffee und rauche eine Zigarette“ Ob das die richtige Strategie ist?
Natürlich steigen um die Mittagszeit die Temperaturen und ich muss das Tempo reduzieren. Jetzt helfen auch die Wasserschwämme den Körper abzukühlen. Zur Not walkt man einfach mal eine Runde. Hauptsache man kommt weiter voran. An der Verpflegungsstelle herrscht eine Superstimmung. Eine breite Auswahl wird geboten. Neben allen Getränkevariationen gibt es auch noch Bananen, Melonen, Gurken, Tomaten und Salzbrezeln. Daneben bietet ein Mädchen mit einem Plakat noch die Möglichkeit seine Energiereserven aufzuladen. Das sind alles Angehörige, welche genau wissen wie man Läufer motiviert.
An der Strecke taucht auch die Bottroper Lauflegende Josef Kaufmann auf. Zurzeit hat er zwar gesundheitliche Probleme, aber er möchte doch wenigstens als Zuschauer dabei sein.
Nach 5:52 h habe ich die Marathondistanz geschafft. Was jetzt kommt ist für mich noch das Sahnehäubchen. Um Punkt 16 Uhr ertönt die Schlusssirene und wir bleiben alle stehen. Schnell sind die Restmeter erfasst und wir gehen zum Bürgerhaus zurück. Im Schatten der Bäume kann man in Ruhe den Lauf mit seinen Mitläufern durchsprechen. Alle sind sich einig, dass es eine gelungene Premiere war. Bald erfolgt die Siegerehrung und alle Teilnehmer erhalten eine Medaille mit dem Tetraeder und eine Urkunde auf der die Laufmeter und die Platzierung vermerkt sind. Die ersten drei Männer und Frauen erhalten ebenso wie die Staffeln schöne Pokale. Für die ersten Drei in den Altersklassen gibt es Orangensaft. Den kann man bei jedem Wetter gut gebrauchen.
Für mich waren es heute 43,23 km und somit Platz 1 in meiner Altersklasse M65. Unter allen Teilnehmern werden noch 3 Startplätze zum Föhrmarathon 2017 verlost.
Bei dem schönen Wetter bleiben wir gerne noch etwas zusammen und schmieden schon die Pläne für die nächsten Laufveranstaltungen.
Die Veranstalter können mit einer gelungenen Premiere zufrieden sein. Hier ist man auch für größere Aufgaben gerüstet.

Autor:

Werner Kerkenbusch aus Oberhausen

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